Das Hochdruckgebiet verlagerte sich auf Dienstag zwar ganz leicht ostwärts. Trotzdem befand sich die Schweiz sowohl am Boden als auch in der Höhe grösstenteils direkt unter dem Hoch. Dies wird in der nachfolgenden Grafik illustriert. Das Zentrum des Bodenhochs erstreckte sich von der Nordostschweiz über Tschechien bis nach Polen. In der Höhe wölbte sich der Hochdruckkeil vom Mittelmeerraum über die Alpen bis nach Südskandinavien, wobei die Rückenachse ziemlich genau über der Schweiz lag.
Direkt unter dem Hoch sind die Druckgradienten oft ausgeglichen oder nur sehr gering. Dies hat zur Folge, dass die Winde ebenfalls schwach und meist ziemlich variabel sind. Mit Ausnahme eines Lokalwindes, der vor allem in der Nordwestschweiz bekannt sein dürfte. Nämlich dem Möhlinjet.
Bereits gestern setzte in der Nordwestschweiz der Möhlinjet ein – ein Ost- bis Südostwind, der durch das Abfliessen der Kaltluft aus dem Mittelland in Richtung Rheingraben zu Stande kommt. Günstig, wie heute, ist es, wenn das Hoch nach Osten wandert und über Westeuropa allmählich Druckfall einsetzt. Möhlinjet heisst der Wind übrigens, weil dort die abfliessende Kaltluft durch das Gelände kanalisiert und beschleunigt wird.
An Tagen mit Möhlinjet ist es ebenfalls klassisch, dass sich der Nebel aus dem Mittelland auf der anderen Seite des Bözbergs allmählich auflöst und die Region Basel nebelfrei ist.
Durch das starke Absinken der Luftmasse innerhalb des Hochdruckgebiets (Subsidenz) erwärmt sich die Luft und die relative Luftfeuchtigkeit nimmt ab. Dies führt dazu, dass unter dem Hoch, besonders in den Bergen, sehr mildes und sonniges Wetter mit einer oftmals guten Fernsicht vorherrscht. Im Flachland dagegen, unter der Inversion, hält sich häufig ein kalter, nebliger Kaltluftsee. Der Temperaturunterschied zwischen dem Flachland und den Bergen war deshalb auch heute ziemlich markant. Um die Mittagszeit lag die Temperatur in den Nebelgebieten beispielsweise um den Gefrierpunkt, in den nebelfreien Gebieten hatten wir auf der Alpennordseite bereits 6 bis 11 Grad erreicht, auf der Alpensüdseite sogar bis zu 13 Grad. Ausgesprochen mild war es ebenso in den Hochalpen. Auf dem Titlis betrug die Temperatur um die Mittagszeit rund 2.5 Grad bei einer relativen Luftfeuchtigkeit von 5%. Am wärmsten war es am Dienstag übrigens in Stabio und Biasca mit 16 Grad.
Die Nebelobergrenze befand sich bei etwa 700 Metern. Die Nebelverteilung hielt sich zumindest in der Deutschschweiz an die bei dieser Obergrenze zu erwartenden Regionen. So waren primär das Mittelland und die Voralpen betroffen. Geringer blieb die Nebelausdehnung in der Westschweiz sowie in der Region Bern, wobei gegen Westen hin die Nebelobergrenze insgesamt etwas tiefer war.
Die Tage sind Mitte Februar bereits wieder spürbar länger. Die Chance für eine vollständige Nebelauflösung wird damit von Tag zu Tag besser. Am Standort Zürich-Kloten dauerte es am Dienstag bis am frühen Nachmittag bis sich der Nebel auflöste. Dies ist zwar etwas später als das mittlere Nebelende um diese Jahreszeit. Alles in allem verhielt sich die Nebelauflösung aber in etwa an den Fahrplan, den man klimatologisch zur Februarmitte erwarten kann. Am hartnäckigsten hielt sich der Nebel entlang der Reuss und im Bodenseeraum – bis am späten Nachmittag hatte sich der Nebel nicht aufgelöst.