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Dynamische Wetterlage

MeteoSchweiz-Blog | 13. März 2023
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Vom Winter zum Frühling und wieder zum Winter. Ein Auf und Ab das wir genauer anschauen wollen.

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Milde Südwestlage

Ein Tief zog heute von den Britischen Inseln nach Südskandinavien. Über der Schweiz herrschte eine südwestliche Strömung, welche sehr milde Luft zur Alpennordseite führt.

Damit stieg heute das Thermometer vor allem auf der Alpennordseite in den frühlingshaften Bereich mit Werten von rund 17 bis 21 Grad. Dies ist insbesondere für die erste Märzhälfte aussergewöhnlich mild. Insbesondere in der Nordwestschweiz wurden z.T. Temperaturrekorde für die erste Märzhälfte übertroffen. So beispielsweise in Basel Binningen. Hier wurde mit einem Tagesmaximum von 23.4 Grad der bisherige Rekord von 22.5 Grad um fast 1 Grad übertroffen.

Stürmischer Föhn

In dieser milden Südwestströmung ist, zusammen mit dem Annähern des Tiefs, der Luftdruck auf der Alpennordseite gesunken. Dabei hat sich ein Druckgradient über den Alpen entwickelt; der Druckunterschied zwischen Zürich-Kloten und Lugano stieg bis Redaktionsschluss gegen 13 hPa. Dies hat zur Folge, dass sich am Alpennordhang und insbesondere in den typischen Föhnregionen im Berner Oberland, im Urner Reusstal, im hinteren Glarnerland sowie im Rheintal ein starker bis stürmischer Föhn entwickelte und sich heute Abend noch weiter verstärkt.

Bis Redaktionsschluss wurden im Urner Reusstal und im Berner Oberland Böen von 70 bis 80 km/h gemessen, für die Abendstunden werden Windböen von 90 bis 110 km/h erwartet. Wir haben für die typischen Föhnregionen deshalb eine Warnung der Stufe 3 ausgegeben.

Weitere Informationen zu den aktuell gültigen Warnungen finden Sie hier.

Kaltfront Nr. 1

In der ersten Nachthälfte auf Dienstag steuert das Tief mit Kern über Südskandinavien eine Kaltfront über die Alpennordseite hinweg. Folglich steigt der Luftdruck auf der Alpennordseite rasant an, und die Föhnlage wird beendet. Mit dem Durchzug der Kaltfront und dem damit einhergehenden Druckanstieg frischt der Wind auf der Alpennordseite auf. Dabei sind in der Westschweiz sowie über dem Jura stürmische Winde zu erwarten. Diese Region wurde mit einer Windwarnung der Stufe 2 bewarnt (siehe Warnkarte oben). Zudem können sich entlang der Frontalzone besonders in der Westschweiz und dem Jura entlang Gewitter entwickeln.

Kaltfront Nr. 2

Morgen Dienstag folgt eine weitere Kaltfront, welche die Alpennordseite im Laufe des Tages überquert. Mit der einfliessenden Kaltluft steigt der Druck auf der Alpennordseite weiter an, was von starken Windböen begleitet wird. Die Windspitzen erreichen auf der Alpennordseite wahrscheinlich 70 bis 90 km. Folglich wurde für die Alpennordseite eine weitere Windwarnung der Stufe 2 ausgegeben.

Dahinter fliesst nicht nur in den unteren Schichten kühlere Luft ein. Auch in der Höhe erreicht uns kalte Luft. In der Folge ist die Luft instabil geschichtet, und es entwickeln sich nebst Schauer wahrscheinlich auch einzelne Gewitter.

Vom Süd- zum Nordüberdruck

Mit dem Einfliessen der Kaltluft und dem folgenden Druckanstieg dreht der Druckgradient über den Alpen, und aus dem Südüberdruck wird ein Nordüberdruck. Damit wird die Feuchtigkeit am Alpennordhang gestaut, und am Alpennordhang werden zwischen Dienstagnacht und Mittwochmittag Neuschneemengen von 20 bis 60 cm erwartet. Dies wurde wiederum mit einer Warnung der Stufe 2 bewarnt.

Auf und Ab…

… sowohl beim Luftdruck wie auch bei der Temperatur. Deshalb in der Folge eine Zusammenfassung der wichtigsten Phänomene:

Montag

  • Sehr mild
  • Stürmischer Föhn am Alpennordhang
  • Kaltfront am Abend und in der Nacht auf Dienstag begleitet von auffrischendem Südwestwind und teilweise Gewittern

Dienstag

  • Starker Westwind mit zweiter Kaltfront
  • Aufkommender Niederschlag mit sinkender Schneefallgrenze
  • Mit Nordstau Schnee am Alpennordhang

Zusammenfassend finden Sie nachfolgend eine Animation zur Druckänderung sowie zur Temperatur.