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Februar und Winter 2023 auf globaler Ebene

MeteoSchweiz-Blog | 10. März 2023
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Im weltweiten Mittel wurde der fünftwärmste Februar, in Europa der zweitwärmste Februar im Copernicus-Datensatz ab 1979 verzeichnet. In den meisten Teilen Europas gab es überdurchschnittliche Februarwerte, wobei die Temperatur in Osteuropa und Teilen Nordosteuropas weit über dem Durchschnitt lag.

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Sehr mild im weltweiten Mittel

Im weltweiten Durchschnitt lag die Durchschnittstemperatur im Februar 2023 um 0,29 °C über dem Durchschnitt 1991–2020. Es war der fünftwärmste Februar im Copernicus Datensatz ab 1979. Im Vergleich zum Februar 2016, dem Monat mit der grössten positiven Abweichung im gesamten Datensatz, war der Februar 2023 um 0,4 °C kühler.

Der globale Überblick

Der Februar 2023 brachte in den meisten Teilen Nordwesteurasiens sowie in Pakistan und Indien überdurch-schnittlich hohe Temperaturen. Indien erlebte den wärmsten Februar seit Beginn der Messungen im Jahr 1901. Mild zeigte sich der Februar auch in Zentral- und Nordwestafrika und im südlichen Südamerika.

Regionen mit unterdurchschnittlichen Februarwerten waren dagegen das nördliche Kanada, das nordöstliche Russland, das nördliche Südamerika sowie das nordöstliche und südliche Afrika.

Ausgeprägte regionale Temperaturunterschiede gab es in den Vereinigten Staaten und in Australien. Die Vereinigten Staaten verzeichneten überdurchschnittliche Werte in den östlichen und unterdurchschnittliche Werte in den westlichen Gebieten. In Australien waren die westlichen Gebiete überdurchschnittlich warm, während in den nördlichen Gebieten unterdurchschnittliche Temperaturen herrschten.

Die Lufttemperatur über den Ozeanen

Über dem nordöstlichen Nordatlantik, dem grössten Teil des Nordpazifiks, dem südwestlichen Teil des Südatlantiks und dem westlichen Teil des Südpazifiks lag die Februartemperatur über dem Durchschnitt. Im tropischen Mittel- und Nordostpazifik sowie in einer Region vor der Küste der Westantarktis zeigte sich der Februar kühler als im Durchschnitt. Die La-Niña-Bedingungen schwächten sich weiter ab. In weiten Teilen des Indischen Ozeans, vor Ostaustralien und in der Labradorsee lag die Februartemperatur ebenfalls unter dem Durchschnitt.

Mild auch in Europa

Die Februartemperatur stieg in den meisten europäischen Regionen über den Durchschnitt 1991–2020.  Überdurchschnittliche Werte gab es in Nordnorwegen und Schweden, im Nordwesten Russlands in den Gebieten um die Karasee und in der Region Svalbard.

Das Vereinigte Königreich verzeichnete den fünftmildesten Februar seit Beginn der Messungen im Jahr 1884. Im Gegensatz dazu lag die Februartemperatur auf der Iberischen Halbinsel, in der Türkei, in Teilen des Kaukasus und in Norditalien unter dem Durchschnitt 1991–2020.

Im europäischen Mittel lag der Februar 1,2 °C über dem Durchschnitt 1991-2020. Er gehört aber nicht zu den zehn mildesten Februarmonaten im Copernicus Datensatz ab 1979. Im Vergleich zum Rekordfebruar 1990 war der Februar 2023 um 2,75 °C kühler.

Der nordhemisphärische Winter

Die jahreszeitliche Durchschnittstemperatur entsprach in den Vereinigten Staaten denen des Februars, mit milden Bedingungen im Osten und kühlen Bedingungen im Westen. Auch in weiten Teilen Ostkanadas, Alaskas, Nordafrikas, des Nahen Ostens, Zentralasiens, des südlichen Südamerikas und in Teilen der Antarktis war es während der gesamten Saison deutlich milder als im Durchschnitt. Im Gegensatz dazu war es im nördlichen Südamerika, im nordöstlichen Russland sowie im nördlichen und östlichen Australien kälter als im Durchschnitt.

In Europa lag die Wintertemperatur 2022/23 verbreitet über dem Durchschnitt 1991–2020. In Osteuropa und im Norden Skandinaviens lag sie deutlich über dem Durchschnitt. In Teilen Norwegens, Schwedens und Westrusslands sowie in Island und in der Südhälfte Grönlands blieben die Winterwerte unter dem Durchschnitt.

Im europäischen Mittel stieg die Wintertemperatur 1,4 °C über den Durchschnitt 1991–2020. Es war zusammen mit dem Winter 2015/16 der zweitwärmste Europäische Winter im Copernicus Datensatz ab 1979. Der wärmste Winter 2019/20 lag knapp 3 °C über dem Durchschnitt 1991–2020.

Die Copernicus Mitteilung zum Februar 2023 und zum Winter 2022/23 ist in englischer Sprache verfügbar.

Der Februar und der Winter in der Schweiz

Der Februar präsentierte sich frühlingshaft mild, regional sehr sonnig und bis ins letzte Monatsdrittel ausgesprochen niederschlagsarm. Gebietsweise war es einer der mildesten, sonnigsten und niederschlagsärmsten Februarmonate seit Messbeginn. In den Bergen war es lokal der schneeärmste Februar seit Messbeginn.

Die Schweiz erlebte einen der mildesten Winter seit Messbeginn 1864. Er startete kühl mit Schneefällen bis in tiefe Lagen in der ersten Dezemberhälfte. Dann folgte aber bis zur Januarmitte eine lange sehr milde Periode. Ausserordentlich mild mit Rekordtemperaturen zeigte sich der Jahreswechsel. In den Alpen herrschte anhaltender Schneemangel. Erst die zweite Januarhälfte brachte eine markante Abkühlung. Der Februar präsentierte sich hingegen wieder frühlingshaft mild, regional sehr sonnig und ausgesprochen niederschlagsarm.

Der umfassende Überblick zum Februar 2023 und zum Winter 2022/23 in der Schweiz ist in der Rubrik Publikationen zu finden.