Heute herrschte im Alpenraum eine tiefdruckbestimmte Nord- bis Nordwestströmung vor. Sie führte feuchte Polarluft zum Alpennordhang, wo sich eine markante Nordstaulage ausgebildet hatte. Wir werfen im heutigen Meteoblog einen Blick auf diese charakteristische Wetterlage und ihre bedeutenden Auswirkungen auf das Wetter in der Schweiz.
Eine starke Nord- bis Nordwestströmung steuerte heute Montag feuchte Polarluft vom Nordmeer zur zum Alpenraum. Die Luft war recht kalt, herrschte doch auf 850 hPa (ca. 1500 Meter ü. M.) eine Temperatur von -5 Grad. Bei dieser Temperatur kann im Fall von Niederschlägen mit Schnee bis in tiefe Lagen gerechnet werden.
Naturgemäss wurden die Luftmassen am Alpennordhang zum Aufsteigen gezwungen, was zu kräftigen Niederschlägen führte. Bis heute um 10 Uhr sind besonders im östlichen Berner Oberland, in den Urner-und Glarner Alpen sowie im Alpstein und im Prättigau 20 bis 30 cm Neuschnee gefallen.
Bis morgen Dienstag sind weitere 30 bis 50 cm Neuschnee zu erwarten, so dass diese Nordstaulage insgesamt rund 50 bis 80 cm Neuschnee einbringen dürfte.
Normalerweise bringen Nordstaulagen, besonders bei direkter Nordströmung, schon unmittelbar südlich des Alpenkammes eine Bewölkungsauflockerung und bereits südlich einer Linie Bosco-Gurin - Faido - Mesocco ist der Himmel praktisch wolkenfrei.
Heute war dies anders, denn die starken nördlichen bis nordwestlichen Höhenwinde verfrachteten die leichten Schneeflocken bis weit über die Alpen nach Süden. Deshalb zeigte sich die Sonne im Nordtessin kaum. Die Niederschläge griffen bis ins obere Maggiagebiet, bis in die obere und mittlere Leventina sowie ins nördliche Bleniotal und ins oberste Misox aus. In diesen Gebieten wurden immerhin 3 bis 9 mm Niederschlag gemessen. Wenig Niederschlag konnte sogar im unteren Maggiatal, im Verzascatal und im Tessintal bis Biasca aufgezeichnet werden.
Im Sottoceneri war der Himmel heute - wie fast immer bei Nordwind - makellos blau. Der Nordwind blies recht kräftig und erreichte Böenspitzen von rund 50 bis 60 km/h. Deutlich stärker war er in Simplon-Dorf mit 76 km/h und Robbia mit 82 km/h, auf dem Matro wurden 100 km/h gemessen. Die höchste Böenspitze wurde auf dem Weissfluhjoch mit 127 km/h aufgezeichnet.