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MeteoSchweiz-Blog | 04. März 2023
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Heute hat sich die Wetterlage nur unwesentlich verändert, allerdings hat sich der Hochnebel grosszügiger aufgelöst als noch gestern. Ab Montag ändert sich die Wetterlage grundlegend, wir werfen im heutigen Meteoblog einen Blick auf die sich abzeichnende Westlage nächste Woche.

Am Bodensee hatte es heute Vormittag nicht nur Hochnebel, sondern auch Nebel, welcher sich am frühen Nachmittag auflöste. Bildquelle: Werner Nater.
Am Bodensee hatte es heute Vormittag nicht nur Hochnebel, sondern auch Nebel, welcher sich am frühen Nachmittag auflöste. Bildquelle: Werner Nater.
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Weniger zäher Hochnebel

Heute war die aus Norden zugeführte Luft etwas weniger feucht, deshalb löste sich der Hochnebel heute bis am Nachmittag fast überall auf. Zurück blieb im Mittelland allerdings eine trübe Grundschicht. Dank mehr Sonne stiegen die Temperaturen auch im östlichen Mittelland bis am Nachmittag auf 8 bis 10 Grad an.

Sonnenscheindauer heute, den 4. März 2023, bis um 16 UTC. Heute zeigte sich wieder einmal in der ganzen Schweiz die Sonne.
Sonnenscheindauer heute, den 4. März 2023, bis um 16 UTC. Heute zeigte sich wieder einmal in der ganzen Schweiz die Sonne. (MeteoSchweiz)

Nächste Woche allmählich Westlage

Ab Montag ändert sich die Wetterlage grundlegend, es stellt sich allmählich eine Westlage ein. Damit kann vom Atlantik her feuchtere Luft zur Alpennordseite vorstossen, so dass seit langer Zeit wieder grössere Niederschläge zu erwarten sind.

Prognostizierte 72-stündige Niederschlagsmengen [mm] gemäss dem ECMWF (Europäisches Modell) zwischen Mittwoch, 0 UTC und Samstag, 0 UTC.  Besonders in den westlichen Landesteilen sind recht bedeutende Niederschlagsmengen zu erwarten.
Prognostizierte 72-stündige Niederschlagsmengen [mm] gemäss dem ECMWF (Europäisches Modell) zwischen Mittwoch, 0 UTC und Samstag, 0 UTC. Besonders in den westlichen Landesteilen sind recht bedeutende Niederschlagsmengen zu erwarten. (MeteoSchweiz)

Westlagen sind die häufigsten Wetterlagen im Alpenraum

Wenn man die Windverhältnisse in der freien Atmosphäre auf 500 hPa untersucht, so wird klar, dass Westwinde eindeutig die häufigste Windrichtung darstellen. Dies ist auch zu allen Jahreszeiten so. Neben Westwinden sind auch Nordwest- und Südwestwinde häufig, bereits deutlich weniger oft herrschen Nordwinde vor. Alle anderen Windrichtungen kommen relativ selten vor, ganz besonders die Ost- und Südostwinde. In den Jahren 1961-2010 kamen Westwinde gesamthaft an 6000 Tagen vor, auf die Ostwinde entfielen nur auf 400 Tage und die Südostwinde etwa 300 Tage.

In den Jahren 1961-2010 dominierten in der Schweiz auf 500 hPa (ca. 5500 Meter ü. M.) eindeutig die westlichen Winde. Sie traten in diesem Zeitraum an insgesamt rund 6000 Tagen auf.
In den Jahren 1961-2010 dominierten in der Schweiz auf 500 hPa (ca. 5500 Meter ü. M.) eindeutig die westlichen Winde. Sie traten in diesem Zeitraum an insgesamt rund 6000 Tagen auf. (MeteoSchweiz)

Die Bise ist im östlichen Mittelland deutlich weniger häufig als der Westwind

Die Bise ist bekanntlich ein Nordost- bis Ostwind. Zählt man die Fälle der Höhenwindrichtung auf 500 hPa von Nordost und Ost zusammen, so kommt man in den Jahren 1961-2010 auf etwas mehr auf 1000 Tage, an denen diese Höhenwindrichtungen dominant waren. Westwinde kommen - wie bereits erwähnt - auf 6000 Tage. Dies ergäbe ein Verhältnis von 6:1

Trifft man nun die Annahme, dass die Boden- und Höhenwindrichtung übereinstimmt, so kann man im Mittelland annehmen, dass westliche Winde deutlich über die Bise vorherrschen. Die gemachte Annahme bestätigt sich für das östliche Mittelland, wenn auch bei weitem nicht so extrem, wie die Höhenwinde dies vermuten lassen.

Windrose in Kloten in den Jahren 1993-2002. Die Windrichtung (Zahlen im Kreis) ist in Grad angegeben. 180 Grad bedeutet Südwind, 270 Grad Westwind etc. Die vertikalen Zahlen bedeuten die Häufigkeit in Prozent. Die Farben kennzeichnen die Windstärken, vgl. Legende rechts aussen. Die westlichen Winde - in Kloten meist aus 240 bis 250 Grad kommend - sind deutlich häufiger als die Bise (meist 10 bis 80 Grad). Noch seltener kommen Nordwest- und Südostwinde vor.
Windrose in Kloten in den Jahren 1993-2002. Die Windrichtung (Zahlen im Kreis) ist in Grad angegeben. 180 Grad bedeutet Südwind, 270 Grad Westwind etc. Die vertikalen Zahlen bedeuten die Häufigkeit in Prozent. Die Farben kennzeichnen die Windstärken, vgl. Legende rechts aussen. Die westlichen Winde - in Kloten meist aus 240 bis 250 Grad kommend - sind deutlich häufiger als die Bise (meist 10 bis 80 Grad). Noch seltener kommen Nordwest- und Südostwinde vor. (MeteoSchweiz)

Im Genferseegebiet halten sich Bise und West- oder Südwestwind in etwa die Waage

Für Genf hingegen stimmt die obige Aussage nicht, dort treten Bise und West- oder Südwestwind etwa gleich häufig auf. Der Grund liegt darin, dass in Genf neben den Ost- und Nordostwinden auch nördliche Höhenwinde zu Bise führen. Ja sogar Nordwestwinde bringen nicht selten Bise. Es ist nämlich häufig so, dass bei nordwestlicher Anströmung besonders in Verbindung mit stabiler Luftschichtung die Alpen umströmt werden. Dabei wandelt sich der Nordwestwind im östlichen Mittelland in einen West- bis Südwestwind um, demgegenüber fliesst im westlichen Mittelland die Luft via Genferseebecken Richtung französisches Rhonetal ab, was in Genf eine Bisenströmung bedeutet.

Windrose in Genf in den Jahren 1993-2002. Die Windrichtung (Zahlen im Kreis) ist in Grad angegeben. 180 Grad bedeutet Südwind, 270 Grad Westwind etc. Die vertikalen Zahlen bedeuten die Häufigkeit in Prozent. Die Farben kennzeichnen die Windstärken, vgl. Legende rechts aussen. Die westlichen Winde - in Genf meist aus 230 bis 240 Grad kommend - sind etwa gleich häufig wie die Bise, welche meist aus 30 bis 60 Grad kommt. .
Windrose in Genf in den Jahren 1993-2002. Die Windrichtung (Zahlen im Kreis) ist in Grad angegeben. 180 Grad bedeutet Südwind, 270 Grad Westwind etc. Die vertikalen Zahlen bedeuten die Häufigkeit in Prozent. Die Farben kennzeichnen die Windstärken, vgl. Legende rechts aussen. Die westlichen Winde - in Genf meist aus 230 bis 240 Grad kommend - sind etwa gleich häufig wie die Bise, welche meist aus 30 bis 60 Grad kommt. (MeteoSchweiz)