Beständiges Tief im Mittelmeerraum
In den Medien wurde bereits berichtet wie das Tief «Juliette» vor zwei Tagen auf den Balearen aussergewöhnlich viel Schnee brachte. In den vergangenen 48 Stunden hat sich dieses Tief ostwärts verlagert und erneut viel Neuschnee gebracht, diesmal besonders auf der französischen Mittelmeerinsel Korsika.
Innerhalb von 48 Stunden fielen auf Korsika in den Berglagen beträchtliche Neuschneemengen. Auf der Mannicia (ca. 2360 m ü.M.) sind bis zu 70 cm Neuschnee gefallen. Insgesamt liegt dort nun 255 cm Schnee. Auch in mittleren Höhenlagen in der Region Asco liegt genügend Schnee für gute Wintersportbedingungen.
Meteo France gab sogar für die Bergregionen die Lawinenstufe 3 und 4 heraus.
War es nun ein «Medicane»?
Während sich «Juliette» von den Balearen zum Tyrrhenischen Meer verlagerte, verstärkte sich das Tief und und wurde in den sozialen Medien kurzzeitig als «Medicane» eingestuft (Erklärungen siehe Box). Betrachtet man die gemessenen Böenspitzen, so wurden kaum mehr als 75 km/h registriert. Juliette müsste man aufgrund dessen eher als «Mediterranean Tropical Storm» bezeichnen. «Tropical» deshalb, weil gemäss einer Analyse offenbar eine Phase mit einem «warmen Kern» erkennbar war. Immerhin konnte man dafür sehr schön ein typisches «Auge» im Zentrum des Tiefs erkennen.
Der Ausdruck setzt sich zusammen aus «mediterran[ean]»‚ also zum Mittelmeerraum gehörend und aus «Hurricane» und wurde im Zusammenhang mit der genaueren Beobachtung von sturm- und niederschlagsreichen Wetterereignissen im Mittelmeerraum gebildet. Gemäss Definition bringen «Medicanes» oft hohe Niederschlagsmengen und starke Winde zustande. Inzwischen hat sich auch eine Klassifikation nach der mittleren Böenspitzen etabliert, die sich an die Saffir-Simpson-Hurrikan-Windskala für tropische Wirbelstürme anlehnt (Quelle: Wikipedia).
Weiterführende Informationen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Medicane
Lawinenbulletin Korsika von Météo-France