Auswirkungen in der Tierwelt
Bringen nun solche starken winterlichen Temperaturschwankungen im folgenden Frühling beispielsweise weniger Probleme mit Schädlingen? Viele Landwirte oder Gärtnerinnen erhoffen sich, dass Lästlinge wie Schnecken, Läuse und ihre Kollegen in kalten Wintern dezimiert werden oder solche Schwankungen nur schlecht überstehen.
Leider ist es so, dass diese Frage nicht befriedigend und über alle Tiergattungen hinweg beantwortet werden kann. Extrem kalte wie auch milde Winter sind zwar nachteilig für viele Arten, aber die meisten Tiere sind sehr flexibel und zumindest die einheimischen sind an unsere Winter und auch an garstige Bedingungen angepasst. Dabei gibt es unterschiedliche Strategien, um dem Winter zu trotzen: die einen verkriechen sich an geschützte Orte und machen eine Winterruhe, andere packen sich ein und wieder andere stellen Alkohol als Antifrostmittel her, damit ihre Zellen nicht durch den Frost beschädigt werden.
Entscheidender als Wetter oder Temperaturen im Winter ist allerdings für die meisten Arten die Witterung im Frühling. Starke Spätfröste oder sehr trockene bzw. sehr feuchte Perioden haben einen grösseren Einfluss auf die Lebensbedingungen vieler Tiere. Wichtig ist es auch, den richtigen Zeitpunkt für das Erwachen aus dem Winterschlaf oder der Winterruhe zu finden. Ist es zu früh, kann es fatale Folgen haben.
Es muss allerdings betont werden, dass nur ein sehr kleiner Teil - beispielsweise der Insekten - in landwirtschaftlichen Kulturen Schäden anrichtet. Ein grosser Teil der Insektenwelt besteht aus Nützlingen, die für das Funktionieren unseres Ökosystems unabdingbar sind.