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Tag für Tag, bei jedem Wetter

MeteoSchweiz-Blog | 29. Mai 2023
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Jeden Morgen, Mittag und Abend beobachten und messen Frau und Herr Andenmatten das aktuelle Wetter in Grächen. Sie führen die Datenreihe seit über 25 Jahren mit grossem Engagement und haben in dieser Zeit rund 18'000 präzise Meldungen geliefert.

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Seit 160 Jahren durchgehende Beobachtungen und Messungen

Die ersten Messungen starteten 1863, als der Dorfpfarrer von Grächen Temperatur, Wind, Druck und Niederschlag erfasste. Den Zeitpunkt der Messung bestimmte er mithilfe einer Sonnenuhr.

Die kontinuierliche Messung des Wetters über 160 Jahren bildet die Grundlage für die klimatologischen Aussagen von MeteoSchweiz. Anhand dieser Erhebungen wissen wir, wie sich das Klima in Grächen verändert hat. Zusammen mit den langen Datenreihen aus anderen Ortschaften werden Klimainformationen in der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft erst ermöglicht. Das gesammelte Wissen hütet MeteoSchweiz wie einen kostbaren Schatz. Und jeden Tag kommen neue Beobachtungen und Messungen hinzu.

Herzlichen Dank für die wertvollen Beobachtungen

Grächen nimmt dabei als eine der vier wichtigsten klimatologischen Stationen eine besondere Stellung ein. Seit der Einführung der automatischen Messstation vor 10 Jahren lesen Frau und Herr Andenmatten ihre Instrumente als Parallelmessung manuell ab. Am 1. Juni 2023 endet schliesslich nach 160 Jahren die manuelle Beobachtung endgültig.

Die Erkenntnisse aus der sehr langen Parallelphase ergibt die Referenz für die Homogenisierung der Messungen von automatischen Stationen aus der ganzen Schweiz. Die zusätzlichen Daten von Frau und Herr Andenmatten sind also von unschätzbarem Wert.

Wir danken von Herzen für ihre 18'000 genauen Meldungen und wünschen Frau und Herr Andenmatten das Beste im wohlverdienten Ruhestand!

In der Schweiz sind über 250 nebenamtliche Wetterbeobachterinnen und Wetterbeobachter an 23 Standorten engagiert, zum Wohl und im Dienst der Öffentlichkeit. Die Meisten von ihnen arbeiten in einer Firma, welche 24 Stunden Präsenzzeit pro Tag hat. So erhält MeteoSchweiz von Kraftwerken, Polizeistationen, einer Sicherheitsfirma oder der Armee auch nachts Wettermeldungen.

Beobachtung von Sichtweite, Wetter und Wolken

Alle Beobachterinnen und Beobachter schätzen die meteorologische Sichtweite ein. Durch die Frage, wie deutlich bestimmte Sichtziele erkannt werden, kann die Transparenz der Luft abgeleitet werden.

Das aktuelle Wetter beschreibt den vorherrschenden Wetterzustand: Gibt es einen Regenschauer? Hat es Nebel? Sehe ich vorbeiziehende Wolken?

In der Königsdisziplin Wolkenbestimmung werden die verschiedenen Gattungen unterschieden. Die Erkennung der Details ist manchmal recht knifflig und erfordert Übung und Erfahrung.

Weltweit synchron

Da alle Beobachterinnen und Beobachter auf der ganzen Welt dieselben Richtlinien anwenden, sind die Meldungen miteinander vergleichbar. Jeder Mitarbeiter, jede Mitarbeiterin steht alleine bei jedem Wetter draussen und beobachtet die verschiedenen Wetterphänomene. Er oder sie schickt die Resultate zur genau gleichen Zeit, zusammen mit allen anderen Beobachterinnen und Beobachtern auf der ganzen Welt. Alle Meldungen zusammen ergeben ein räumliches Bild über das aktuell herrschende Wetter und waren vor dem Aufkommen von Radar- und Satellitenbildern lange Zeit die einzigen aktuellen Wetterinformationen.

Und wenn Ihre Augen jetzt am Himmel verharren, verstehen Sie sicher die Passion unserer Beobachterinnen und Beobachter für Wetter und Wolken.

Weiterführende Informationen finden Sie hier:

- Manuelles Beobachtungsnetz (Link auf die MeteoSchweiz-Homepage)

- Leitfaden Wolkenbeobachtung (Datei zum Downloaden)

- Internationaler Wolkenatlas der WMO (Link auf externe Webseite, Englisch)