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Tropischer Wirbelsturm Mocha steuert auf Myanmar und Bangladesch zu

MeteoSchweiz-Blog | 13. Mai 2023
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Ein tropischer Wirbelsturm hat sich in den letzten Tagen im Golf von Bengalen zwischen Indien und Südostasien entwickelt. Er hat wahrscheinlich heute Samstag seine maximale Stärke erreicht und wird voraussichtlich morgen Sonntag auf Myanmar treffen. Es handelt sich um den ersten Wirbelsturm des Jahres im nördlichen Indischen Ozean.

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Wohin zieht Mocha und mit welcher Stärke?

Der auf den Namen Mocha getaufte tropische Wirbelsturm befindet sich derzeit nordwestlich der Andamanen- und Nikobaren-Inseln. Dort wird diese Art von Stürmen Zyklon genannt. Er wird seinen Weg in nordöstlicher Richtung fortsetzen und am Sonntag an der Küste von Myanmar - unweit der Grenze zu Bangladesch - auf Land treffen.

Mocha verursacht Windgeschwindigkeiten von 195 km/h (3-Minuten-Mittelwert) und gilt damit als "extrem starker Wirbelsturm" (Stufe 4 von 5) gemäß der im Becken des nördlichen Indischen Ozeans verwendeten Klassifizierung (siehe letzter Absatz). Das IFS-Modell (Abbildung unten) sagt Windböen von über 220 km/h voraus. Es wird erwartet, dass er bei seiner Ankunft in Myanmar mit durchschnittlichen Windgeschwindigkeiten von 160 km/h etwas an Stärke verliert, was ihn als "sehr heftigen Wirbelsturm" (Stufe 3 von 5) klassifizieren würde.

Ergiebige Niederschläge begleiten diesen Zyklon. Bis Montagmorgen werden in weiten Teilen des Landes mehr als 120 mm erwartet. An der Grenze zu Bangladesch werden Werte von mehr als 200 mm vorhergesagt.

Mocha ist der erste tropische Wirbelsturm des Jahres im nördlichen Indischen Ozean, der den Golf von Bengalen und das Arabische Meer umfasst. Einzig am 30. Januar wurde ein Tiefdruckgebiet beobachtet, das Sri Lanka erreichte, ohne dass es dort zu besonderen Schäden kam.

Wie häufig treten tropische Wirbelstürme im nördlichen Indischen Ozean auf?

Tropische Wirbelstürme können sich im nördlichen Indischen Ozean fast das ganze Jahr über bilden. Am häufigsten treten sie im Mai und im November auf. Die in dieser Region beobachteten tropischen Wirbelstürme machen etwa 4% aller tropischen Wirbelstürme aus, die rund um den Globus beobachtet werden.

Für jedes Region ist ein meteorologisches Zentrum für die Vorhersage tropischer Wirbelstürme zuständig. Diese Zentren werden als RSMC (Regional Specialized Meteorological Centre) bezeichnet. Das RSMC in Delhi, das vom Indian Meteorological Department (IMD) verwaltet wird, ist für die Region des nördlichen Indischen Ozeans zuständig. Die für diese Region verwendete Klassifikationsskala umfasst fünf Stufen für tropische Wirbelstürme (plus zwei Stufen für Tiefdruckgebiete). Der mittlere Wind wird über einen Zeitraum von 3 Minuten gemessen, während er z. B. bei der im Atlantik verwendeten Saffir-Simpson-Skala über 1 Minute gemessen wird.