Die Frühlingsvegetation wandert in die Berge
Im Mai wanderte die Blattentfaltung der Bäume in Richtung Berge, nachdem die Wälder im Flachland schon im April grün wurden. Die Buche entfaltete ihre Blätter oberhalb von rund 600 m, und bis Mitte Mai waren auch Buchen in Höhenlagen um 1300 m grün. Die Hängebirken entfalteten ihre Blätter in den Bergen etwa gleichzeitig wie die Buche, während Bergahorn und Sommerlinde wenige Tage nach den Buchen grün wurden. Die Lärchennadeln trieben in Höhenlagen oberhalb von 1000 m aus und bis Mitte Monat konnten grüne Lärchen bis 1750 m beobachtet werden. Der Nadelaustrieb der Fichte begann Ende April im Flachland wanderte im Mai bis gegen 1200 m. Allgemein fanden die Blattentfaltung und der Nadelaustrieb 0 bis 4 Tage später als im Mittel der Normperiode 1991–2020 statt und konnten meist in die Klasse «normal», und bei den Linden und der Fichte auch in die Klasse «spät» eingeordnet werden.
Löwenzahn und Wiesenschaumkraut blühten in Höhenlagen oberhalb von 1000 m. Blühende Kirschbäume wurden oberhalb von rund 750 m beobachtet und blühende Apfelbäume oberhalb von rund 600 m. Die Blüte der Obstbäume fand zu einem mittleren Termin statt, während die beiden Wiesenblumen über alle Höhenlagen betrachtet 3 bis 7 Tage früher blühten als im Mittel.
Vom Tiefland bis gegen 1000 m blühten im Mai die Margeriten, mit einem Vorsprung von 4 Tagen auf das Mittel. Dabei konnten die Hälfte der Beobachtungen der Klasse «normal» zugeordnet werden.
Der Schwarze Holunder blühte ab Anfang Mai im Tessin zu einem normalen Zeitpunkt. Ab Mitte Mai trafen die ersten Meldungen aus der Alpennordseite ein, die ab dem 20. Mai etwas häufiger wurden.
Der Mai war bis zum 18. ein sehr schlechter Heumonat und das Gras blieb lange stehen. Nachdem an wenigen Standorten im Flachland Anfang Mai geheut werden konnte, trafen erst ab dem 18. Mai wieder Meldungen zur Heuernte ein.