Zuerst länger nass, jetzt länger trocken
Bekanntlich waren die Frühlingsmonate von März bis Mai bei uns überwiegend von Tiefdruckgebieten mit vielen Wolken, häufigem Regen und zeitweise kräftigem Wind geprägt. Ab etwa Mitte Mai haben dann mehrere Hochdruckgebiete in Folge das Zepter übernommen. So wie also die unbeständige und teils kühle Wetterlage im Frühling bis etwa Mitte Mai eingefahren war, so dauert nun auch die aktuelle Grosswetterlage schon eine Weile an und bleibt uns voraussichtlich noch bis auf Weiteres erhalten.
Dabei lag die Schweiz in den vergangenen zwei Wochen am Südrand einer Hochdruckzone über Nordwest- bis Nordeuropa in einer trockenen Bisenströmung. Diese brachte auf der Alpennordseite meist stabiles und sonniges Wetter. In den Alpen und auf der Alpensüdseite lag eine deutlich feuchtere und instabil geschichtete Luftmasse. Mit der tageszeitlichen Erwärmung und zeitweise auch kleinen Höhentrögen wurde diese aktiviert und sorgte für einige Schauer und teils auch kräftige Gewitter. Damit war vom Tessin bis in die Alpen und zum Teil auch in den Voralpen immer wieder für Regennachschub gesorgt. Im Jura und im Mittelland hingegen fiel – ausser vorübergehend um den 23. Mai – kein Niederschlag, und die Bise hatte zusätzlich eine austrocknende Wirkung.
Dies war insbesondere für die Graswirtschaft ideal, da viele Landwirte im Frühling lange auf trockenes «Heuwetter» warten mussten.