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Von trocken zu schwül (Teil 1)

MeteoSchweiz-Blog | 17. Juni 2023
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Die Temperatur in Verbindung mit der Feuchtigkeit sind wohl die wichtigsten Wetterparameter welche unser Wohlbefinden beeinflussen. Wir zeigen die Unterscheide zwischen dem Norden und dem Süden und klären die Frage: Wann empfinden die allermeisten von uns die Wärme als unangenehm? Wie es weitergeht, erfahren Sie dann im 2. Teil des Blogs am Sonntag.

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Kühlere Nächte im Norden

In den vergangenen Tagen fühlte sich das warme Sommerwetter nördlich der Alpen recht angenehm an. Anders im Süden, dort war die Luftmasse praktisch gleich warm, aber deutlich feuchter. Klar ersichtlich wird dieser Umstand, wenn man den Verlauf der Temperatur und des Taupunktes von zwei repräsentativen Stationen vergleicht. Dabei fällt auf, dass die Nachtminima im Süden deutlich höher lagen als im Norden. Grund dafür ist der Taupunkt der Luftmasse, welcher im Süden (mit Ausnahme von gestern) meist über 15 Grad lag und somit die Nachtminima diesen Wert nicht unterschreiten konnten. Im Norden dagegen erreichte der Taupunkt oftmals Werte unter 10 Grad. Dementsprechend kühl waren die Nächte.

Bei den Tagesmaxima ist die Differenz hingegen kaum erkennbar (ausser am 13.06.). Die Temperatur alleine sagt somit noch nichts aus über das Empfinden.

Hitzestress, wann wird es unangenehm?

Der menschliche Körper hat eine «Betriebstemperatur» von ca. 36 Grad. Damit wir im Sommer keinen Hitzestau erleiden, muss der Körper die Wärme abführen können, bzw. der Körper braucht Abkühlung. Wird es heiss, reagiert der Körper indem wir zu Schwitzen beginnen. Die nasse Hautoberfläche führt dazu, dass die Feuchtigkeit verdunstet und die dafür benötigte Wärme wiederum die Haut abkühlt. Am effizientesten ist dieser Prozess bei trockener Luft. Aber auch der Wind hilft die Hautoberfläche kühl zu halten, weil die Wärme an der Hautoberfläche laufend wegtransportiert wird. Deswegen wird oftmals vergessen, sich bei Wind vor der Sonne zu schützen, weil man es nicht als «heiss» empfindet, aber die UV-Strahlung auf der Haut denselben «Schaden» anrichten kann, wie wenn kein Wind weht.

Wenn nun aber die Luftfeuchtigkeit (oder eben der Taupunkt) bei sommerlichen Temperaturen ebenfalls hoch liegt, dann wird es unangenehm, weil die Verdunstung an der Hautoberfläche weniger effizient funktioniert. Mit anderen Worten, wir empfinden das Wetter als schwül oder drückend heiss. Von «schwül» sprechen wir, wenn der Taupunkt ungefähr den Wert von 17 Grad überschreitet. Bei einer Temperatur von 30 °C wäre dies der Fall bei einer relativen Luftfeuchtigkeit von 46%. Zum Vergleich: heute lag die Temperatur auf der Alpennordseite bei 26 bis 29 Grad, der Taupunkt bei 6 bis 10 Grad und die relative Luftfeuchtigkeit 25 bis 30%.

Und weil der heutige Tag noch so schön angenehm war, hier ein paar Impressionen: