Tornados in der Region La Chaux-de-Fonds
Eine Tornado-Katastrophe hat sich am Nachmittag des 12. Juni 1926 unweit der Stadt La Chaux-de-Fonds ereignet. Der Tornado formierte sich über einem Hügelzug nordöstlich der Stadt und zog nördlich daran vorbei in Richtung der Franches Montagnes (Herzog, Golaz 1926). Sein Pfad zeigte wiederum die charakteristische fast schnurgerade SW-NE Ausrichtung. Der Tornado legte eine Strecke von 22 Kilometern zurück, wobei er nach 7 Kilometern vom Boden abhob und 3 Kilometer weiter wieder aufschlug. Ein achtjähriger Junge, zusammen mit seiner Mutter unterwegs, wurde vom Sturm derart heftig durch die Luft geschleudert, dass er an den dabei erlittenen Verletzungen erlag. Seine Mutter und mehrere weitere Personen wurden schwer verletzt. Nach dem Sturm blieben zerstörte Wohnhäuser und kahlgeschlagene Waldpartien zurück (Herzog, Golaz 1926; Piaget 1976). Dazu unten die sehr aufschlussreiche Fotografie einer stehengebliebenen Rottanne, deren Äste im mittleren Teil des Baumes mehrfach um den Stamm gewickelt wurden (Herzog, Golaz 1926). Eindrücklicher kann die Tornado-Natur des Gewittersturms vom 12. Juni 1926 wohl kaum zum Ausdruck gebracht werden.
Am 23. August 1934 wurde die Region La Chaux-de-Fonds abermals heimgesucht, diesmal gleich von mehreren Tornados. Sie forderten das Leben dreier Menschen (Piaget, 1976).
Quellen:
Piaget A. , 1976: L'évolution orageuse au nord des Alpes et la tornade du Jura vaudois du 26 aout 1971. Veröffentlichungen des Schweizerischen Meteorologischen Zentralanstalt Nr. 35.
Herzog J.L., Ch. Golaz, 1926: Le cyclone orageux du12 juin 1926. Annalen der Schweizerischen Meteorologischen Zentralanstalt 1926, Anhang Nr. 3.