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Ein Nationalfeiertag der herbstlich anmutet.

MeteoSchweiz-Blog | 01. August 2023
10 Kommentare

Mit dem frühherbstlichen Wettercharakter könnte man fast meinen, unser Nationalfeiertag sei am 1. Oktober. Eine erste Front hat uns heute überquert, die nächsten sind schon in den Startlöchern. Ganz verloren ist aber unser Nationalfeiertag nicht, denn am Abend folgt aus Westen eine vorübergehende Wetterberuhigung.

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Heute Morgen überquerte uns eine Kaltfront. Eine Warmfront folgt ihr morgen, welche die Temperaturen nochmals sommerlich anmuten lassen wird. Dahinter, noch weit auf dem Atlantik wartet aber mit einem nächsten Tief bereits die nächste Kaltfront. Diese zweite Kaltfront wird uns einen ersten Vorgeschmack auf die kommende Saison bringen, zumindest in Bezug auf die Temperatur.

Die Animation zeigt die Frontenabfolgen zwischen Montag 12 und Donnerstag 00 UTC. Die deutlich wärmere Luft, welche auf morgen Mittwoch herangeführt wird und mit leichtem Zwischenhocheinfluss für einen sommerlichen, wenn auch windigen Tag sorgen wird, ist auch zu sehen. Allerdings dürfte die Warmfront, welche über Deutschland zieht, auch den nördlichsten Teil der Schweiz streifen und am Morgen für schwachen Regen sorgen.

Die Luftmasse war am Vormittag nicht gewitterträchtig, zumindest auf der Alpennordseite. Auf der Alpensüdseite war noch eine etwas wärmere und instabilere Luftmasse vorhanden (siehe Animation der Temperatur oben). Daher konnten südlich der Alpen noch einige Gewitter ausgelöst werden (ersichtlich in der Animation des Niederschlages).
Mit dem Durchgang der Trogachse heute Nachmittag allerdings wurden die Bedingungen für Gewitter auch auf der Alpennordseite etwas optimiert. Welche Faktoren dazu beigetragen haben, sind in der folgenden Animation ersichtlich. Kurz vor der Trogachse befindet sich die Zone mit der stärksten Hebung. Des Weiteren wurde in der Höhe noch kältere Luft herangeführt, was für Instabilität sorgt. Ein Jetstream sorgt mit seinem linken Ausgang in Richtung Südbayern für zusätzliche Hebung. Zeitgleich schiebt sich in den untersten Schichten die kältere Luft unter die vorherige, wärmere Luftmasse, was die Bedingungen für Gewitter ebenfalls fördert.

Auf der Vorderseite des Tiefs in der Ostsee zog der Wind auf 850 hPa deutlich an. In Kombination mit der aufziehenden Frontalbewölkung folgte eine sehr milde Nacht. Entlang des Genfersees und in den Niederungen des Tessins reichten die nächtlichen Tiefsttemperaturen sogar für eine Tropennacht (Minimumtemperatur > 20° C).

Andererseits hat natürlich auch der Bodenwind auf diese Entwicklung reagiert. Das Maximum der Böenspitzen zeigte sich allerdings erst am Nachmittag mit dem Vorstossen der kältesten Luft in dieser nur mässig definierten Front.


Hinter der Front rückt in den Abendstunden aus Nordwesten trockenere Luft nach. Wenn Sie sich mit einem Pullover ausstatten steht einem trockenen Feuerwerk nicht viel im Weg. Am Alpennordhang müssen Sie allerdings auch noch eine Regenjacke einpacken, da sich die Restfeuchtigkeit dort noch etwas staut.