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Spannende Wetteraussichten

MeteoSchweiz-Blog | 26. November 2023
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Am Sonntag liess die Zufuhr feuchter Polarluft nach und die Nordstaulage schwächte sich ab. Die Wetterberuhigung ist aber nur von kurzer Dauer. In der neuen Woche geht es wettermässig Schlag auf Schlag weiter. Fast täglich erwartet uns ein anderer Wettercharakter.

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Der Morgen danach

Am Sonntagvormittag haben die Schneefälle am Alpennordhang und einzelne Schneeschauer in der Deutschschweiz nachgelassen. Von Freitag bis Sonntag fielen am Alpennordhang oberhalb von 600 bis 800 Metern insgesamt 20 bis 40 cm Neuschnee. In Nordbünden gab es zwischen dem Prättigau, Schanfigg und Landwassertal lokal 50 bis 60 cm Neuschnee. Damit lagen die Neuschneemengen eher am unteren Rand der Niederschlagsprognosen. Auch die Schneeakkumulation in tieferen Lagen blieb teilweise unter den Erwartungen.

Während in der Westschweiz und im Wallis die Luft am Sonntagmorgen rasch abtrocknete und sich recht sonniges Wetter durchsetzte, blieb es in der Deutschschweiz tagsüber noch länger bewölkt. Auf der Alpensüdseite sorgte föhniger Nordwind weiterhin für uneingeschränkt sonniges Wetter.

«Viel Wetter» in der neuen Woche

Es gibt derzeit eigentlich nur eine Konstante im Wettergeschehen, und das ist die Grosswetterlage. Nach der Klassifikation befinden wir uns in der Grosswetterlage «Trog Mitteleuropa» mit entsprechend reger Tiefdrucktätigkeit. Das bedeutet, dass das Wetter in den nächsten Tagen keineswegs beständig, sondern ausgesprochen unbeständig wird. Eine stabile Hochdruckwetterlage ist auch in den nächsten zwei Wochen nicht in Sicht.

Neues Tief mit Wind und Niederschlag

Am Montag nähert sich aus Nordwesten bereits das nächste Tief und zieht unter Verstärkung über Mitteldeutschland nach Tschechien und Osteuropa (siehe auch Animation). Es bringt der Schweiz ab Montagnachmittag und -abend teils anhaltenden Niederschlag und kräftigen Wind. Zunächst weht im Jura und in der Westschweiz mässiger bis starker Südwestwind, am Dienstag dann auf der gesamten Alpennordseite böiger West- bis Nordwestwind. Mit den Niederschlägen steigt die Schneefallgrenze im Warmsektor von Westen her vorübergehend auf 800 bis 1200 Meter an, inneralpin bleibt sie in tieferen Lagen.

Am Dienstag schliesst sich der Warmsektor und aus Nordwesten fliesst deutlich kältere und feuchte Polarluft zu den Alpen. Damit sinkt die Schneefallgrenze verbreitet wieder bis in tiefe Lagen. Am längsten dauern die Schneefälle im Nordwest- und Nordstau der Alpen an, im Flachland gibt es tagsüber vermehrt trockene Phasen, die Alpensüdseite ist wetterbegünstigt.

Zusammengefasst: Ab Montagnachmittag und -abend Hudelwetter, in den Alpen weiterhin frühwinterlich mit Neuschnee.

Am Mittwoch setzt sich vorübergehend Zwischenhocheinfluss durch und es bleibt trocken. Wir sind allerdings mitten in der Kaltluft und die Temperaturen erreichen höchstens 5 Grad, oberhalb von 800 bis 1000 Metern herrscht Dauerfrost.

Die Achterbahnfahrt geht weiter

Am Donnerstag steht nach heutiger Sicht bereits das nächste Tiefdruckgebiet vor der Tür. Es bringt in den Alpen vorübergehend Föhn, sonst starken Südwest- bis Westwind, zuerst wiederum im Jura und in der Westschweiz, im weiteren Verlauf auch in den zentralen und östlichen Landesteilen. Von Westen her breiten sich erneut teils kräftige und länger anhaltende Niederschläge auf den ganzen Norden und die Alpen aus. Die Schneefallgrenze steigt auf der Alpennordseite vorübergehend gegen 2000 Meter.

Am Freitag gibt es weitere Niederschläge, auf der Rückseite des Tiefs fliesst aber langsam wieder kältere Luft ein: Die Schneefallgrenze sinkt allmählich gegen 1000 Meter, bis am Abend gegen 500 Meter. Die Abkühlung ist nach derzeitigem Stand der Auftakt zu einem frühwinterlichen und leicht wechselhaften Wochenende. Dabei gäbe es einzelne Schneeschauer bis ins Flachland bei maximal 2 bis 5 Grad. In den Alpen wäre es freundlicher und zumindest zeitweise sonnig, aber kalt mit rund -10 Grad auf 2000 Metern.

Zusammengefasst: Nass und windig mit vorübergehendem Tauwetter bis gegen 2000 Meter, sonst in den Bergen einiges an Neuschnee. Am Wochenende ruhigeres Frühwinterwetter mit einzelnen Schneeschauern.

Auch wenn die Details noch unsicher sind. Die illustrierte Ensembleprognose für Luzern zeigt, wie die kommende Wetterwoche ungefähr ablaufen wird. Den aktuellen Wetterbericht gibt es hier oder in unserer MeteoSwiss App.