Das Schmelzen findet in der Höhe statt.
Bei Warmfronten stösst warme Luft in Bereiche vor, wo noch kältere Luft liegt. Weil warme Luft leichter ist, kommt sie zuerst in der Höhe an. Danach braucht sie einige Zeit, bis sie die schwere und träge in den Tälern liegende Kaltluft vertreiben kann.
Wobei "Warmluft" ein relativer Begriff ist: Da der Luftdruck einen Einfluss auf die Temperatur hat (tieferer Luftdruck = tiefere Temperatur), liegt die Temperatur auch in Warmluft ab einer gewissen Höhe unter dem Gefrierpunkt.
Solange die Warmluft der aufziehenden Warmfront noch weit oben ist, ist sie kalt genug, dass sie den Schneeflocken nichts anhaben kann. Mit Annäherung der Warmfront arbeitet sich die Warmluft jedoch immer weiter nach unten in Zonen mit höherem Luftdruck vor, entsprechend steigt auch ihre Temperatur. Erwärmen sich die untersten Schichten der Warmluft stark genug, dann schmelzen die von oben in sie hineinfallenden Schneeflocken. Da nützt es den Schneefreunden dann auch nichts mehr, dass weiter unten in den Tälern noch Kaltluft liegt: Der Schneefall geht in Regen über. Aus diesem Grund ging heute der Schneefall an den meisten Orten in Regen über, ohne dass dabei ein Temperaturanstieg verzeichnet wurde.