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Das Wintermärchen geht bald zu Ende

MeteoSchweiz-Blog | 04. Dezember 2023
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Nach einem tiefwinterlichen 1. Advent setzt sich in den kommenden Tagen allmählich milderes Wetter durch. Zwar gibt es bis am Donnerstag für den gefallenen Schnee noch etwas Schonfrist, spätestens ab dem kommenden Wochenende dürfte der Flachlandwinter aber vorübergehend vorbei sein.

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Milderung vor allem in der Höhe und in den Föhntälern

Ein Tief über Südengland hat heute Montag ein okkludiertes Frontensystem zum Alpenraum gelenkt. Dieses sorgte bereits am Vormittag zwischen dem Genfersee und der Nordwestschweiz für erste Niederschläge. Da sich im Mittelland die mildere Luft in einer ersten Phase gegen den Kaltluftsee noch nicht durchsetzen konnte, schneite es bei Niederschlagseinsatz noch bis in die Niederungen. Danach ist die Schneefallgrenze vor allem im Jura gegen 1000 Meter angestiegen. Weiter im Osten hielt der Föhn dagegen und sorgte für mehrheitlich trockene Bedingungen. Speziell im östlichen Flachland konnte sich der Kaltluftsee halten und gewährte dem Schnee noch etwas Schonfrist. In den Alpentälern räumte der Föhn allerdings den Kaltluftsee aus, entsprechend stiegen die Temperaturen bereits deutlich in den Plusbereich (z.B. 8.0 Grad in Vaduz und 7.4 Grad in Altdorf).

Weiterhin durchzogenes Wetter

Bis am Mittwoch erreicht uns aus Nordwesten schubweise feuchte Meeresluft. Dabei fällt mit Schwerpunkt am Alpennordhang zeitweise auch etwas Niederschlag. Die Schneefallgrenze liegt am Dienstagmorgen auf etwa 900 Meter und sinkt danach gegen 600 Meter. In leicht erhöhten Lagen geht das Wintermärchen also noch etwas weiter, in den tiefsten Lagen kommt der Schnee langsam ins Schwitzen.

Zwischenhoch, dann neue Störungen

Auf Donnerstag beruhigt sich das Wetter vorübergehend. Ein Zwischenhoch sorgt in den Bergen für recht sonniges Wetter, während im Flachland kalte Nebelluft zurückbleibt. Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt dürfte der bis dahin noch liegen gebliebene Schnee einen weiteren Tag überleben.

Am Freitag erfasst uns aus Westen eine Warmfront. Aus heutiger Sicht fällt vor allem im Westen Niederschlag, dabei schneit es zuerst möglicherweise bis in tiefere Lagen, danach steigt die Schneefallgrenze aber deutlich an. Am Wochenende und zu Beginn der neuen Woche erreichen uns weitere Fronten. Mit einer Schneefallgrenze zwischen etwa 1500 und 2000 Meter geht es dem Schnee dann bis in mittlere Lagen an den Kragen. Die Stunden der märchenhaften Winterlandschaft sind also gezählt.

Naturgemäss sind Prognosen über diesen Zeitraum noch mit Unsicherheiten verbunden, allerdings ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass es am Freitag und danach ab Sonntag zu einer deutlichen Milderung kommt und dass wiederholt Niederschlag fällt. Dies zeigen exemplarisch die ECMWF Ensembleprognosen für Zürich.