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Verschiedene Fachbereiche machen die Migration des Messnetzes in die Cloud möglich

MeteoSchweiz-Blog | 31. Januar 2024
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Ein wichtiges Projekt von MeteoSchweiz ist die Migration des automatischen Bodenmessnetzes in die Cloud. Im Zentrum des Projekts stehen eine Menge von Fachpersonen. Vom Elektriker bis zum IT-Entwickler leisten alle einen wertvollen Beitrag zur Realisierung dieser Modernisierung des Messnetzes.

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Seit über 20 Jahren spielt das automatische Bodenmessnetz «SwissMetNet» eine entscheidende Rolle bei der Erhebung präziser Wetterdaten in der Schweiz. Aktuell betreibt MeteoSchweiz 350 Stationen, die insgesamt mit rund 2000 Instrumenten ausgestattet sind.

Modernisierung des bestehenden Messnetzes

Dank dieser 350 Stationen wissen wir, wie warm es heute ist, und wie stark der Wind weht. Denn die Stationen messen eine ganze Reihe von meteorologischen Parametern wie Luft- und Bodentemperatur, relative Luftfeuchtigkeit, Luftdruck, Windgeschwindigkeit und -richtung, Niederschlagsmenge und -dauer, Globalstrahlung, Sonnenscheindauer und Schneehöhe.

Mit dem technologischen Fortschritt der letzten Jahre wurde die bisher verwendete Datenübermittlung jedoch veraltet und erforderte eine Modernisierung des bestehenden Messnetzes. So begann im Jahr 2020 bei MeteoSchweiz ein ehrgeiziges Projekt zur Migration auf Cloud-Technologien. Ziel des Projektes ist die Erneuerung der Infrastrukturen für die Datensammlung und Kommunikation des Messnetzes SwissMetNet.

Die Grundlagen des Netzwerks

Das aktuelle Messnetz, welches 2002 eingerichtet wurde, basiert auf einem zentralen Erfassungssystem (einem sogenannter Logger), welches das Client-Server-Modell verwendet. Jedes Erfassungssystem ist dafür zuständig, die Daten aller Sensoren einer Station zu sammeln, sie zu aggregieren und dann an den zentralen Server zu übermitteln. Da die Anforderungen an Kapazität, Flexibilität und Datensicherheit immer weiter steigen, hat sich dieses System mit der Zeit - trotz der damaligen Effizienz – als nicht mehr angemessen erwiesen.

Die Macht des Internets der Dinge (IoT)

Das neue Erfassungssystem basiert auf den neuesten technologischen Entwicklungen, insbesondere dem Publish-Subscribe-Prinzip. Bei diesem innovativen Ansatz führt jeder Sensor die Datenerfassung selbstständig durch und stellt sie anschliessend interessierten Abonnenten zur Verfügung. Dieses Modell ermöglicht eine schnellere und effizientere Datenübertragung und garantiert eine grosse Skalierbarkeit.

Symphonie der Fähigkeiten

Damit die anspruchsvolle Migration in die Cloud gelingen kann, braucht es unterschiedliche Fähigkeiten, und somit eine Vielzahl von Berufen und Know-how. Elektriker spielen eine wesentliche Rolle bei der elektrischen Verkabelung der Leiterplatten (Platinen) und gewährleisten so die Stabilität und Sicherheit der Verbindungen.

Zudem ist das Fachwissen von Mechanikern nötig. Sie entwerfen und bauen die mechanischen Teile, die für die Langlebigkeit der Messgeräte erforderlich sind. Elektronikingenieure kümmern sich um die Entwicklung und Konfiguration der Logger und Modems und sorgen so für eine präzise Datenerfassung und Datenübermittlung.

Physiker wiederum spielen eine entscheidende Rolle bei der Sicherstellung der Qualität der Messungen und der gesammelten Daten. Ihr wissenschaftliches Fachwissen hilft dabei, die Leistung des Messnetztes zu optimieren. IT-Entwickler sind für die Einrichtung der Datenübertragungskette verantwortlich. Dafür nutzen sie die am besten geeignetsten Cloud-Technologien. Zudem entwickeln sie benutzerfreundlichen Web-Interfaces, die die Verwaltung und Überwachung des Messnetzes ermöglichen.

Zuletzt sind die Spezialistinnen und Spezialisten für Datenbanken und Netzwerkarchitektur dafür verantwortlich, die neue Lösung nahtlos in die bestehende Struktur zu integrieren. So soll eine reibungslose Anbindung an bestehende Datenbanken und ein effizientes Datenmanagement gewährleistet werden.

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