Die Kältewelle in Europa im Februar 1929
Die Kältewelle, welche Europa im Februar 1929 überrollte, war eines der prägnantesten und prägensten Wetterereignissen des 20 Jahrhunderts. Die unerwartetete, intensive und andauernde Kälteperiode führte zu Störungen und Schäden der Infrastruktur, wirtschaftlichen Einbrüchen und menschlichem Leid über weiten Teilen Europas.
Vorab des Februars war der Winter 1928-1929 relativ mild, erst zu Beginn des Januars begann die Temperatur zu sinken. Der Einbruch der Kältewelle Mitte Februar kam, für das kriegsgeschwächte Europa, vielerorts unerwartet.
Die stärkst bettroffenen Regionen waren Mittel- und Osteuropa. Dort verweilten die Temperaturen über längere Zeit deutlich unter dem Gefrierpunkt. So zum Beispiel erlebten Deutschland, Polen, die ehem. Tschechoslowakei und Österreich rekordverdächtig niedrige Temperaturen mit Werten, welche über Jahrzente nicht mehr verzeichnet wurden.
Zugefrorene Seen und Flüsse brachten den Transport zum Erliegen und den Handel zum Stillstand. In Kombination mit Schneefall wurden ländliche Regionen zunehmends abgeschnitten und eine Lebensmittelknappheit breitete sich aus.
Ein ausgedehntes Hochdrucksystem war stationär über Europa positioniert. Um das Hoch wurde aus Osten kalte Temperatur nach Europa geführt und unter einer Inversion in den bodennahen Schichten "gefangen". Eine ausgedehnte Schnee- und Eisdecke über Europa trug zu den extrem tiefen Temperaturen bei (auf Grund einer hohen Albedo).