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Weltweit wärmster Januar

MeteoSchweiz-Blog | 12. Februar 2024
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Im weltweiten Mittel wurde der wärmste Januar im Copernicus-Datensatz seit 1979 verzeichnet. In Europa schwankte die Januartemperatur zwischen weit unterdurchschnittlich im Norden bis deutlich überdurchschnittlich im Süden des Kontinents.

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Der globale Überblick

Laut dem Klimadienst Copernicus stieg die Januartemperatur im weltweiten Mittel 0,70 °C über den Durchschnitt 1991−2020 und 0,12 °C über den bisherigen Januarrekord aus dem Jahr 2020. Es war der deutlich wärmste Januar im Copernicus-Datensatz seit 1979. Monate mit global weit überdurchschnittlicher Temperatur traten in jüngster Zeit auffallend häufig auf. Seit dem Juni 2023 brachte jeder Monat im globalen Mittel einen Monatsrekord.

Die Januartemperatur lag in Ostkanada, in Nordwestafrika, im Nahen Osten und in Zentralasien deutlich über dem Durchschnitt 1991−2020. Australien meldete den drittwärmsten Januar seit Messbeginn 1910. In Teilen Südamerikas wurden rekordverdächtige Hitzewellen aufgezeichnet.

Westkanada, der zentrale Teil der USA, Nordeuropa und ein grosser Teil Ostsibiriens zeigten deutlich unterdurchschnittliche Januarwerte. In Westkanada und im zentralen Teil der USA brachte der Januar grosse Temperaturgegensätze. Die Dezemberwärme wich in der ersten Januarhälfte einer rekordverdächtigen Kälte. Anschliessend wurde die Region von einer rekordverdächtigen Wärme erfasst.

Die Lufttemperatur über den Ozeanen

El Niño im äquatorialen Pazifik begann sich abzuschwächen, aber die Lufttemperatur über dem Meer blieb insgesamt auf einem ungewöhnlich hohen Niveau. Mehrere kleine Gebiete der Weltmeere, insbesondere auf der Südhalbkugel, zeigten Werte unter dem Durchschnitt 1991−2020.

Die durchschnittliche globale Meeresoberflächentemperatur zwischen 60° Süd und 60° Nord erreichte 20,97 °C, ein Rekord für den Monat Januar und der zweithöchste Monatswert überhaupt in der verfügbaren Messreihe. Der Rekord stammt vom August 2023 mit 20,98 °C. Seit dem 31. Januar 2024 erreichte das Mittel der täglichen Lufttemperatur über Meer zwischen 60° Süd und 60° Nord neue absolute Rekorde. Die bisherigen Höchstwerte stammen vom 23. und 24. August 2023.

Der Januar in Europa

Gemittelt über Europa stieg die Januartemperatur 0,18 °C über den Durchschnitt 1991−2020. Der Monat brachte in Europa einen auffälligen Temperaturkontrast. Während die Monatstemperatur in weiten Teilen des Nordens weit unter dem Durchschnitt 1991−2020 blieb, stieg sie im Süden den vierten Monat in Folge deutlich über den Durchschnitt.

Zum Monatsbeginn sank die Temperatur in Lappland unter -43 °C. Für den Monat Januar waren es die niedrigsten Werte in Schweden seit 25 Jahren. Ein Messstandort meldete den tiefsten Wert seit mehr als hundert Jahren.

Bemerkenswert waren in einzelnen Regionen Europas die Temperaturschwankungen im Laufe des Monats. In Frankreich und im Vereinigten Königreich wurde gegen Ende des Monats das vorläufig höchste Tagesmaximum für den Januar verzeichnet, obwohl der Monatsdurchschnitt nahe am Normalwert lag. Auch in Südspanien gab es gegen das Monatsende besonders hohe Temperaturen.

Die Copernicus Mitteilung zum Januar 2024 ist in englischer Sprache verfügbar.

Der Januar 2024 in der Schweiz

Der Januar zeigte sich in der Schweiz mit 1,6 °C über der Norm 1991−2020 sehr mild. Lokal war es einer der mildesten Januarmonate seit Messbeginn 1864. Mehrere Messstandorte registrierten Rekorde bei den Tageshöchstwerten. Die Alpennordseite erhielt im Januar verbreitet überdurchschnittliche Niederschlagsmengen. In der Nordostschweiz fielen lokal über 200 % der Norm. Unterdurchschnittlich blieben die Mengen vor allem im Oberwallis, im Tessin und in Graubünden. Piotta im Tessin verzeichnete nur 44 % der Norm 1991–2020.

Der umfassende Überblick zum Januar 2024 in der Schweiz ist in der Rubrik Publikationen zu finden.