Ein umfangreiches Tief mit Zentrum knapp südlich von Irland reicht bis nach Spanien. Mit der Annäherung des Tiefs zum europäischen Kontinent führte die südwestliche Höhenströmung zunehmend feuchtere Mittelmeerluft zur Alpensüdseite, wo folglich Stauniederschlag einsetzte.

Die intensivste Phase des Südstaus wird jedoch erst am Mittwochvormittag erwartet, bevor die Föhnphase im Norden mit dem Durchgang einer Kaltfront zu Ende geht. Somit wird es am Alpensüdhang ab den mittleren Höhenlagen nochmals tief winterlich. Bis am Mittwochmittag werden dort oberhalb von 1200 Metern über 20, oberhalb von 1600 Metern sogar 30 bis 50 cm Neuschnee erwartet, lokal evtl. auch mehr (siehe auch aktuelle Warnung).

Am Montagnachmittag hatte der Föhn nördlich der Alpen eingesetzt. Bis am Dienstagmittag hat der Föhn weiter zugelegt und erreichte in den Alpentälern Windspitzen verbreitet um 80 km/h oder höher, in Meiringen und Altdorf wurden sogar 108, bzw. 112 km/h gemessen. Die Druckdifferenz zwischen Lugano und Kloten betrug derweil fast 12 hPa. Damit dürfte das Maximum des Föhns erreicht worden sein. Aufgrund der kühleren Luftmasse südlich der Alpen wurden mit dem Föhneffekt nicht wesentlich höhere Temperaturen erreicht als ohne. Dies ist im Frühjahr typisch, da höhere Sonnenstand die Luft auch so gut erwärmen kann. Der Föhn könnte durch die mit der Erwärmung verbundene Labilisierung gegen Abend auch noch ins angrenzende Flachland vorstossen, wenn auch weniger stark.

Wie nach Lehrbuch entstand auf der Leeseite des Südstaus ein sogenanntes «Föhnfenster». Der Grund dafür liegt in der Absinkbewegung der Luftmasse auf der stauabgewandten Seite, welche zu einer Abtrocknung führt.

Üblicherweise sind die Sichtverhältnisse im Föhnfenster aufgrund der sehr trockenen Luft ausserordentlich gut. Heute sorgte aber ein Schub Saharastaub vorübergehend für eine leichte Sichtreduzierung. Vor allem am Vormittag war die Sichttrübung deutlich erkennbar, wenn man Richtung Alpen blickte.

Der Saharastaub wurde schon einige Tage zuvor durch die Modelle vorhergesagt und wurde schliesslich mit der Höhenströmung aus der Gegend um Marokko/Algerien zum Alpenraum geführt.

