Föhnsturm im Norden
Als Folge davon stellt sich im Alpenraum am Karfreitag eine starke bis teils stürmische Südwestströmung ein. Gleichzeitig nimmt der Südüberdruck im Tagesverlauf rasch zu und erreicht am Nachmittag sein Maximum.
In den Alpentälern kommt stürmischer Föhn auf, welcher am Nachmittag und in den frühen Abendstunden mit Böenspitzen zwischen 90 und 120 km/h seinen Höhepunkt erreicht. In besonders föhnexponierten Lagen sind teils Böen bis 140 km/h möglich. Am Nachmittag dringt der Föhn teils in die angrenzenden Regionen des Mittellandes vor. Prädestiniert sind der Zuger- und Ägerisee sowie der östliche Bodensee, wo zeitweise Böenspitzen um 90 km/h möglich sind.
Am Karsamstag betritt ein «Überraschungsei» in Form eines kleinen, von Südfrankreich knapp westlich der Schweiz nach Norden ziehenden Tiefdruckgebiets die meteorologische Bühne. Nördlich der Alpen entladen sich im Verlauf des Nachmittages aus Westen Schauer, teils sind in der labilen Luft auch Gewitter möglich. Wo der Outflow der Schauer- oder Gewitterzellen auf den Föhn trifft, sind im Mittelland bzw. an den äusseren Voralpen lokale konvektive Überraschungen möglich. Hauptauswirkung unseres «Überraschungseis» ist aber eine Druckwelle, die am Samstag vorübergehend den Südüberdruck abschwächt. Von Entspannung in Sachen Föhn aber weit und breit keine Spur. Zwar ist die Föhnintensität in den Alpentälern gegenüber Karfreitag ein wenig geringer, zur Alpennordseite gelangt aber etwas labilere Luft, in welcher der Föhn tagsüber noch etwas besser ins Mittelland vordringen vermag.
Am Ostersonntag nimmt der Südüberdruck und damit der Föhn wieder etwas zu, die Böenspitzen von Karfreitag werden aber voraussichtlich nicht mehr erreicht. In der zweiten Tageshälfte gelangen dennoch weite Teile des östlichen Mittellandes in die Föhnluft. Am Ostermontag findet dann der Föhn sein Ende: Aus Westen überquert eine Kaltfront die Alpennordseite.
Zwischen Freitag und Montagmorgen weht auf den Bergen ein stürmischer Südwind mit Böenspitzen zwischen 120 und rund 150 km/h. Voraussichtlich nimmt über den Westalpen der Wind bereits am Sonntagabend deutlich ab.