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Weltweit wärmster Februar und Winter

MeteoSchweiz-Blog | 11. März 2024
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Wie in der Schweiz waren der kürzlich zu Ende gegangene Februar und die Wintersaison weltweit die wärmsten im Copernicus-Datensatz seit 1979. Im europäischen Mittel wurde der zweitmildeste Februar und der zweitmildeste Winter verzeichnet.

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Februar mit globaler Rekordwärme

Mit einer durchschnittlichen globalen Oberflächenlufttemperatur von 13,54 °C lag der Februar 0,81 °C über dem Durchschnitt 1991−2020 und 0,12 °C über dem bisherigen Februarrekord von 2016. Es war der neunte Monat in Folge mit einer globalen Rekordtemperatur für den jeweiligen Monat. Die globale Tagestemperatur war in der ersten Februarhälfte aussergewöhnlich hoch und lag an vier aufeinanderfolgenden Tagen (8. bis 11. Februar) um 2 °C über dem Durchschnitt von 1850−1900.

Europa mit regionalen Rekorden

Im Europäischen Mittel stieg die Februartemperatur 3,3 °C über den Durchschnitt 1991−2020, wobei die Werte in den mittleren und östlichen Regionen weit über dem Durchschnitt lagen. Auf kontinentaler Ebene war es nach 1990 der zweitmildeste Februar im Copernicus-Datensatz seit 1979.

Die massivste Februarwärme wurden in den östlichen Ländern registriert, zum Beispiel in Rumänien und der Ukraine. Für England und Wales war es der wärmste Februar seit Beginn der Messungen im Jahr 1884, für die Schweiz der wärmste seit 1864. Auch in Deutschland belegt die Februarwärme 2024 den Rang 1 seit Messbeginn. Dagegen lag die Februartemperatur in Island und Westrussland sowie in Norwegen und Schweden unter dem Durchschnitt 1991−2020.

Die globale Übersicht

Die Februartemperatur war in Nordsibirien, in der Barentssee und westlich von Novaya Zemlya aufgrund der weit unterdurchschnittlichen Meereisbedeckung deutlich überdurchschnittlich. Auch im mittleren und nordwestlichen Nordamerika wurden überdurchschnittliche Temperaturen gemessen, insbesondere im Mittleren Westen.

Überdurchschnittliche Werte gab es auch in den meisten Teilen Südamerikas, was eine hohe Waldbrandaktivität begünstigte. Die überdurchschnittliche Februarwärme erfasste auch die meisten Teilen Afrikas, wobei die grössten positiven Abweichungen im Süden des Kontinents zu verzeichnen waren. Australien meldete den viertwärmsten Februar seit 1910.

In Zentralasien blieb die Februartemperatur unter dem Durchschnitt 1991−2020. Das gilt auch für die chinesische Region Xinjiang, wo am 18. Februar 2024 ein Kälterekord von -52,3 °C gemessen wurde. Die Halbinsel Kamtschatka im äussersten Osten Russlands verzeichnete ebenfalls unterdurchschnittliche Werte, ebenso wie der grösste Teil Grönlands, ein Teil Nordost-Australiens, Teile Nordost-Afrikas und des nordwestlichen Nordamerikas.

Die Lufttemperatur über den Ozeanen

Die Lufttemperatur über dem Meer war in weiten Teilen des Ozeangebiete überdurchschnittlich hoch. Bemerkenswert ist die Feststellung, dass die Werte dabei verbreitet im Rekordbereich lagen.

Meeresregionen mit überdurchschnittlicher Lufttemperatur erstreckten sich nördlich von der Antarktis bis zum südlichen Indischen Ozean und Teilen des südlichen Atlantiks und Pazifiks. Auch in den meisten tropischen Gebieten, im östlichen Nordatlantik sowie im Nordpazifik stieg die Lufttemperatur im Februar 2024 über den Durchschnitt 1991−2020.

In mehreren relativ kleinen Gebieten der Ozeane, insbesondere auf der Südhalbkugel, nördlich von Japan, im westlichen Nordatlantik und in Teilen des östlichen Nordpazifiks, blieb die Lufttemperatur über dem Meer unter dem Durchschnitt 1991−2020.

Wärmster Winter weltweit

Im globalen Mittel wurde die wärmste Dezember–Februar Periode (nordhemisphärischer Winter) verzeichnet. Sie lag 0,78 °C über dem Durchschnitt 1991−2020.

In Nordamerika entsprachen die saisonalen Durchschnittstemperaturen dem Februarmuster, mit warmen Bedingungen vor allem im Mittleren Westen der USA und in Kanada. Auch in weiten Teilen Südamerikas, Afrikas, des Nahen Ostens und Australiens war es während der gesamten Saison wärmer als im Durchschnitt 1991−2020.

Im Gegensatz dazu war die Dezember–Februar Periode im Fernen Osten Russlands, einschliesslich der Halbinsel Kamtschatka, in Teilen Zentralasiens und im grössten Teil Alaskas kälter als im Durchschnitt.

Der Winter in Europa

Während des Winters 2023/24 zeigten die Temperaturen in Europa einen starken Kontrast: In den meisten Teilen des Kontinents wurden überdurchschnittliche Temperaturen gemessen, insbesondere in den Alpen und in Südosteuropa. In den nordischen Ländern und im Nordwesten Russlands lagen sie hingegen unter dem Durchschnitt 1991−2020.

Im europäischen Mittel war es mit 1,44 °C über dem Durchschnitt 1991−2020 der zweitwärmste Winter im Copernicus-Datensatz seit 1979, nach dem Winter 2019/20.

Die Copernicus Mitteilung zum Februar 2024 und zum Winter 2023/24 ist in englischer Sprache verfügbar.

Der Februar 2024 und der Winter 2023/24 in der Schweiz

Die Schweiz erlebte den mildesten Februar seit Messbeginn 1864. Der Monat stieg im landesweiten Mittel 4,6 °C über die Norm 1991–2020. Auf der Alpensüdseite lag der Februarrekord regional weit über dem bisher Bekannten. Im Süden und im Engadin zeigte sich der Februar zudem ausgesprochen niederschlagsreich.

Die Schweiz verzeichnete im landesweiten Mittel den mildesten Winter seit Messbeginn. Er brachte den fünftwärmsten Dezember seit Messbeginn und einen massiven Wärmerekord im Februar. Dazu war der Winter verbreitet niederschlagsreich und die Sonnenscheindauer blieb in den meisten Gebieten unter dem Durchschnitt.

Der umfassende Überblick zum Februar 2024 und zum Winter 2023/24 in der Schweiz ist in der Rubrik Publikationen zu finden.