Diese Paarung von konvergent-divergenten Radialgeschwindigkeiten weist auf eine Rotation der gesamten Gewitterzelle hin, die als Mesozyklone bezeichnet wird. Wenn wir in die Abbildung hineinzoomen, sehen wir dasselbe Paar auf einer feineren Skala, ein potenzieller Hinweis auf einen kleineren Wirbel, der möglicherweise mit einem Tornado in Verbindung steht.
Leider reicht die Auflösung der Radarmessungen (aufgrund ihrer Entfernung) nicht aus, um Tornados mit einer typischen Breite von einigen zehn bis hundert Metern zu erkennen. Zudem wurden diese Windgeschwindigkeiten in einer Höhe von fast vier Kilometern gemessen, während Tornados eher in Bodennähe entstehen.
Somit lassen die Radardaten zwar den Verdacht auf Windrotationen in zwei Grössenordnungen zu, aber nicht auf das Vorhandensein eines Tornados, obwohl die Stärke einer in Les Eplatures gemessenen Böe von 217 km/h und das Ausmass der Schäden darauf hindeuten.
Ein Tornado ist naturgemäss ein sehr kleines Phänomen, das oft durch die Maschen von Messstationen und Radarbeobachtungen fällt. Beim Durchzug des Gewitters war kein Tornado zu sehen, da der Niederschlagsvorhang sehr dicht war und die Wolkenbasis nahe der Jurakreten lag. Für weitere Untersuchungen mussten wir daher auf andere Datensätze zurückgreifen.