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Sommerliches Wochenende gefolgt von einem Temperatursturz
MeteoSchweiz-Blog | 12. April 2024
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Nach einem sonnigen und warmen Wochenende folgt auf nächste Woche ein Temperatursturz und wechselhaftes Aprilwetter. Wir schauen uns die Prognosen und deren Zuverlässigkeit an.

In welche Richtung geht es nach dem sonnigen und warmen Wochenende weiter? Foto von D. Gerstgrasser bei der Alp Wildegg am Chli Aubrig.
In welche Richtung geht es nach dem sonnigen und warmen Wochenende weiter? Foto von D. Gerstgrasser bei der Alp Wildegg am Chli Aubrig.
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Hochdruckwetter

Bodenwetterkarte heute 11 Uhr, das Hoch bestimmt über weiten Teilen Europas das Wetter. Nördlich des Hochs ziehen in der Westströmung Tiefdruckgebiete und Fronten über Nordeuropa hinweg.
Bodenwetterkarte heute 11 Uhr, das Hoch bestimmt über weiten Teilen Europas das Wetter. Nördlich des Hochs ziehen in der Westströmung Tiefdruckgebiete und Fronten über Nordeuropa hinweg. (Quelle: Meteoschweiz)

Gestern Donnerstag hat sich ein Hoch von der Iberischen Halbinsel bis nach Mitteleuropa ausgedehnt. Heute lag der Kern des Hochs zeitweise über der Schweiz. Der Luftdruck ist für April extrem hoch, in Zürich wurde heute Morgen der zweithöchste Wert seit 1950 gemessen, auf dem Säntis (Daten seit 1883) und in Genf konnte sogar ein neuer Aprilrekord verzeichnet werden.

Das Hoch bleibt noch bis am Wochenende wetterbestimmend. Wie auch heute wird das Wochenende in der ganzen Schweiz sonnig und für die Jahreszeit ausgesprochen (teils sommerlich) warm sein.

Temperatursturz Anfang nächste Woche

Ensemble-Prognosen vom ECMWF für den Gitterpunkt Zürich. Oben: Temperatur auf 850 hPa (ca. 1500 m). Unten: 6-stündige Niederschlagsmengen. Die verschiedenen Linien stellen jeweils leicht unterschiedliche Prognosen dar. Am Samstag erreicht die Temperatur auf 850 hPa 16 Grad, anfangs nächste Woche sinkt sie auf Werte unter dem Gefrierpunkt. Die Linien sind sehr nahe beieinander, bzw. gehen erst gegen Ende der Vorhersageperiode (Ende nächste Woche) deutlicher auseinander. Dies spricht für eine gute Zuverlässigkeit. Auch bei den Niederschlägen sieht das Gesamtbild zuverlässig aus. Details wie der genaue Beginn der Niederschläge (Sonntagabend oder Montag früh?) oder die exakten Mengen schwanken natürlich noch zwischen den unterschiedlichen Prognosen, auch aufgrund des konvektiven Wettercharakters.
Ensemble-Prognosen vom ECMWF für den Gitterpunkt Zürich. Oben: Temperatur auf 850 hPa (ca. 1500 m). Unten: 6-stündige Niederschlagsmengen. Die verschiedenen Linien stellen jeweils leicht unterschiedliche Prognosen dar. Am Samstag erreicht die Temperatur auf 850 hPa 16 Grad, anfangs nächste Woche sinkt sie auf Werte unter dem Gefrierpunkt. Die Linien sind sehr nahe beieinander, bzw. gehen erst gegen Ende der Vorhersageperiode (Ende nächste Woche) deutlicher auseinander. Dies spricht für eine gute Zuverlässigkeit. Auch bei den Niederschlägen sieht das Gesamtbild zuverlässig aus. Details wie der genaue Beginn der Niederschläge (Sonntagabend oder Montag früh?) oder die exakten Mengen schwanken natürlich noch zwischen den unterschiedlichen Prognosen, auch aufgrund des konvektiven Wettercharakters. (Quelle: Europäisches Zentrum für mittelfristige Wettervorhersage ECMWF)

Bereits am Sonntag wird sich der Hochdruckeinfluss über der Schweiz abschwächen, da sich die Westwindzone weiter südwärts (zur Schweiz) verlagert und das Hoch verdrängt. Eine markante Luftmassengrenze wird sich in der Nacht auf Montag aus Nordwesten der Schweiz annähern und die Alpennordseite am Montag erreichen. Am Dienstag wird dann noch etwas kältere Luft folgen, gegen Abend möglicherweise auch auf der Alpensüdseite. Danach verbleibt die Schweiz wahrscheinlich für den Rest der Woche in der kälteren Luft. «Im Trog» und mit Höhenkaltluft ist wechselhaftes Aprilwetter zu erwarten mit einigen (Graupel-)Schauern oder einzelnen Gewittern, dazwischen aber auch sonnigen Abschnitten.

Zuverlässige Mittelfristprognose und trotzdem Unsicherheiten

Im Gegensatz zu vielen anderen Blüten (z.B. Obstbäume) würde den Krokussen Frost nächste Woche wohl nichts ausmachen. Bei nächtlichen Aufklarungen in der Kaltluft wäre in den Niederungen starker Bodenfrost möglich.
Im Gegensatz zu vielen anderen Blüten (z.B. Obstbäume) würde den Krokussen Frost nächste Woche wohl nichts ausmachen. Bei nächtlichen Aufklarungen in der Kaltluft wäre in den Niederungen starker Bodenfrost möglich. (Foto: D. Gerstgrasser)

Dass dieser Temperatursturz kommt und wir nächste Woche tiefdruckbestimmtes Wetter haben werden, scheint ziemlich gut gesichert. Was aber noch nicht sicher ist, ist z.B. die Höhe der Schneefallgrenze. Wie weit die Kaltluft nach Süden vordringt und wie kalt sie bei uns wirklich sein wird, ändert sich momentan noch fast von Berechnung zu Berechnung. So schwankt die Prognose für die Schneefallgrenze Mitte nächste Woche zwischen rund 500 und 1300 Meter.

Blühende Obstbäume am Hirzel.
Blühende Obstbäume am Hirzel. (Foto: U. Graf)