Es bestimmt ein Höhentief über dem östlichen Nordatlantik die Höhenströmung über Westeuropa. Dieses steuert einen Randtrog über dem Löwengolf, welcher im Tagesverlauf in die Provence gezogen ist. Dieses sorgte für einen allgemeinen Druckfall über der Schweiz und Ostfrankreich. Speziell bildete sich gegen Mittag auf der Nordseite des Juras ein Lee-Tief, welches die Atmosphäre deutlich labilisierte. Im weiteren Verlauf wird dieses in Richtung Nordfrankreich ziehen. Die Folge ist, dass zunehmend Cumulus-Bewölkung aufgetreten ist und gegen Nachmittag auch die ersten Schauer und Gewitter im Tessin ausgelöst wurden. Der Schwerpunkt des konvektiven Ereignisses spielt sich am späten Nachmittag und Abend über Ostfrankreich ab. Es werden örtlich hohe CAPEs um die 1000 J/kg zusammen mit einem hohem Feuchtegehalt erwartet, welche das Potential für kräftige Gewitter inklusive Hagel und Böen darstellen. CAPE steht für "Convective Available Potential Energy" und gibt vereinfacht gesagt an, wie viel Energie einem aufsteigendem Luftpaket zur Verfügung steht.
Als Auslöser gilt die durch das Höhentief und örtlich durch die Orographie bedingte Hebung. Die hochaufgelösten Modelle wie das ICON-CH simulieren örtlich auch Starkregen, was allerdings vom ICON-EU und IFS nicht bestätigt wird. Angesichts der etwas stärkeren Höhenströmung gilt dies somit auch als eher unwahrscheinlich, da es sich um schnell ziehende Gewitter handeln wird. Das European Storm Forecast Experiment hat ebenfalls eine erhöhte Unwettergefahr für Ostfrankreich vorhergesagt, ebenfalls mit der Hauptgefahr durch Hagel und Böen.