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Heuschnupfen nimmt zu wegen Klimawandel

MeteoSchweiz-Blog | 14. Mai 2024
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Mit dem Klimawandel wird die Heuschnupfenperiode länger, die Pollenkonzentrationen höher und hochallergene invasive Pflanzen breiten sich aus. Forschende der Schweizerischen Kommission für Atmosphärenchemie und -physik (ACP) der Akademie der Naturwissenschaften Schweiz und MeteoSchweiz haben aktuelle Erkenntnisse dazu ausgewertet und zusammengefasst.

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Während vor 100 Jahren in der Schweiz noch kaum jemand an Heuschnupfen litt, sind aktuell rund 20 Prozent der Bevölkerung betroffen. Mit dem Klimawandel verschlechtert sich die Heuschnupfensituation weiter. Viele Pflanzen setzen ihre Pollen früher und mit höherer Intensität frei. Zudem begünstigt der Klimawandel die Ausbreitung invasiver, stark allergener Pflanzen wie Ambrosia.

Auch die Luftverschmutzung begünstigt wohl Heuschnupfen: Sie kann die Atemwege der Menschen schädigen und dadurch Asthma und Heuschnupfen fördern. Durch die schlechte Luft gestresste Pflanzen scheinen zudem Pollen zu produzieren, die stärkere allergische Reaktionen auslösen. «Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Pollenallergikerinnen und -allergiker in Zukunft wahrscheinlich über längere Zeiträume höheren Pollenkonzentrationen ausgesetzt sind», schreiben die Forschenden der Schweizerischen Kommission für Atmosphärenchemie und -physik (ACP) der Akademie der Naturwissenschaften Schweiz (SCNAT) und MeteoSchweiz.

Heuschnupfen ist ein Problem der öffentlichen Gesundheit

Da sehr viele Menschen in der Schweiz teils stark betroffen sind und schon heute jährliche Kosten in Milliardenhöhe verursacht werden, sollte Heuschnupfen auch mit Massnahmen der öffentlichen Hand angegangen werden, argumentieren die Forschenden.

Sie schlagen eine Reihe geeigneter Handlungsoptionen vor: von der Begrenzung des Klimawandels und der Luftverschmutzung, über die Bekämpfung invasiver Arten und einer angepassten öffentlichen Bepflanzung in Gemeinden bis hin zu Warnsystemen. Letztere sind dank neuer vollautomatisierter Pollenmessungen vom Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie MeteoSchweiz seit kurzem möglich und können Betroffenen helfen, den Kontakt zu Pollen zu reduzieren oder gezielter Medikamente einzunehmen.

Faktenblatt zum Download

Das Faktenblatt «Pollenallergie – Auswirkungen eines sich wandelnden Klimas» können Sie hier kostenlos herunterladen.

Dieser Blog stammt von SCNAT in Zusammenarbeit mit MeteoSchweiz.

Akademie der Naturwissenschaften Schweiz (SCNAT)

Die Akademie der Naturwissenschaften Schweiz (SCNAT) mit ihren 35 000 Expertinnen und Experten engagiert sich regional, national und international für die Zukunft von Wissenschaft und Gesellschaft. Sie stärkt das Bewusstsein für die Naturwissenschaften als zentralen Pfeiler der kulturellen und wirtschaftlichen Entwicklung. Ihre breite Abstützung macht sie zu einem repräsentativen Partner für die Politik. Die SCNAT vernetzt die Naturwissenschaften, liefert Expertise, fördert den Dialog von Wissenschaft und Gesellschaft, identifiziert und bewertet wissenschaftliche Entwicklungen. Sie ist Teil des Verbundes der Akademie der Wissenschaften Schweiz.

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