Kontinentalluft
Die Kontinentalluft, auch Festlandluft genannt, stammt in der Schweiz aus Osten bis Nordosten. Auch die seltenen Südostwinde führen hie und da Kontinentalluft heran. Da über grossen Landmassen das Feuchtigkeitsangebot gering ist, ist die Kontinentalluft meist trocken. Ausgedehnte Landmassen haben zudem einen ausgeprägten Jahresgang der Temperatur. Im Winter ist es über grossen Kontinenten kalt bis sehr kalt, im Sommer warm bis sehr warm. Dementsprechend bringen östliche Winde im Winter oft eine strenge Kälte, im Sommer hingegen warme und trockene Witterung.
Wenn Kontinentalluft über lange Zeit wetterbestimmend ist, kann es zu extremen Wetterphänomen kommen. Zu erwähnen ist beispielsweise der kalte Winter 1962/1963, als über lange Zeit östliche bis nordöstliche Winde sehr kalte Luft von Russland her in die Schweiz transportierten. Durch die lange Dauer der Kälte froren viele Seen zu, so auch der Zürichsee und der Bodensee.
Auch im Sommer hat eine lange Dauer von östlichen Winden grosse Auswirkungen. Im Juni 1976 herrschte auf der Alpennordseite mit häufiger Bise zwar eine nicht sehr heisse, aber äusserst trockene Witterung vor, was das Gras verdorren liess und die Landwirtschaft vor einige Probleme stellte.