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Mit Blitz und Donner in den Mai

MeteoSchweiz-Blog | 02. Mai 2024
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Nachdem es gestern noch nicht ganz mit den Schauern nördlich der Alpen geklappt hat, wurde heute der Mai mit zahlreichen Gewittern eingeläutet. Wo und wie genau diese aufgetreten sind erfahren Sie im Blog.

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Auch wenn gestern einige der Bedingungen für Schauer im Nordwesten des Landes gegeben waren, machte die durch den Föhn abgetrocknete Luft dem ganzen einen Strich durch die Rechnung. Entsprechend breitete sich lediglich die Quellbewölkung aus, ohne nennenswerte Niederschläge zu bringen.

Ein heiterer bis gewittriger Start

Bereits am Donnerstagvormittag hatte das Wetter der Schweiz einiges zu bieten. Während uns im Nordosten und am Vierwaldstättersee der nun stark abgeschwächte Föhn noch heiteres Wetter beschert hat, ist es im Rest des Landes wechselhafter und kühler geworden. Im Westen haben sich bereits am Vormittag einzelne Schauer und Gewitter gebildet, und im Süden haben noch die Stauniederschläge in der ersten Tageshälfte angehalten.

Zwischen zwei Tiefs

Dieses doch diverse Wetter ist einer recht komplexen Wetterlage über Europa zu verdanken. In der Höhe sind zwei Höhentiefs bestimmend, wovon sich eines über dem Golf von Genua und das andere westlich der Bretagne befindet. Diese beiden verlagern sich nur langsam Richtung Nordosten und ergeben zusammen eine östliche Höhenströmung. Am Boden wiederum befindet sich die Schweiz genau zwischen zwei Tiefdruckgebieten, welche sich jeweils in Genua und dem Westen Deutschlands befinden. Diese ergeben zusammen eine zunehmend westliche bodennahe Strömung, welche feucht-kühle Luft mit sich bringt. Diese feucht-kühle Luft ist das, was den Treibstoff für die auftretenden Schauer und Gewitter liefert. Es benötigt nun lediglich einen Zünder und dieser wird durch einen aus Osten hineinschwenkenden Kurzwellentrog am Mittag geliefert.

Kurzwellentrog

Ein Kurzwellentrog ist ein kleinräumiges Tiefdruckgebiet in der Höhe. Es zeichnet sich vor allem durch eine schnelle Verlagerungsgeschwindigkeit aus. Für das Wetter bedeuten Kurzwellentröge häufig Schauer oder Gewitter, sowie potentiell die Bildung neuer Bodentiefs.

Teils kräftige Gewitter am Nachmittag

Um die Mittagszeit nahm die Gewitteraktivität zunächst in der Region Bern zu, sodass sich die ersten kräftigeren Gewitter gebildet haben. Im Verlauf des Nachmittags haben sich diese ostwärts verlagert und brachten teils starke Böen von bis zu 82 km/h (Schaffhausen) sowie stellenweise Hagel und Starkregen. Ebenfalls zeigten zwei weitere grössere Gewitter diese Begleiterscheinungen, welche jeweils über dem Zürichsee und dem Raum St. Gallen entstanden sind.

Darüber hinaus werden sich bis in die Abendstunden noch die einen oder anderen Schauer am Nordalpenrand bilden. Weitere Gewitter sind allerdings kaum noch zu erwarten.