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Endlich macht der Regen mal Pause

MeteoSchweiz-Blog | 10. Juni 2024
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Nachdem gestern verbreitet, teils mit Gewittern begleitete Niederschläge niedergingen, beruhigte sich heute allmählich das Wetter. Die Restbewölkung der Kaltfront blieb jedoch noch lange am Alpennordhang «hängen». Wir zeigen den Ablauf der Gewitter- und der Kaltfrontphase, die Bilanz der Regenmengen und wie sich das stabilere Wetter durchsetzen konnte.

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Luftmassenwechsel, von der warmfeuchten zur kühleren Luftmasse

Ein Höhentief zog gestern Sonntag vom «Golf du Lion» zum Ligurischen Meer und am Montag unter Abschwächung weiter nach Osteuropa. In der Nacht auf Montag näherte sich die zum Tief über Nordeuropa gehörende Kaltfront und verdrängte die warmfeuchte Luftmasse nördlich der Alpen allmählich ostwärts ab. Dahinter strömte weniger feuchte und kühlere Luft zur Alpennordseite.

Die Gewitterphase

Bereits im Vorfeld war die Luft bei uns warmfeucht und recht instabil geschichtet. Mit der südlichen bis südwestlichen Höhenströmung auf der Vorderseite des oben erwähnten Höhentiefs wurde am gestrigen Tag zusätzlich feuchte Mittelmeerluft zum Alpenraum geführt. Während auf der Alpensüdseite bereits am frühen Nachmittag die ersten Gewitterzellen entstanden, schien gegen Westen hin und in den Alpen noch die Sonne und sorgte damit für einen zusätzlichen «Trigger» zur Konvektion. Innerhalb der darauffolgenden 2 Stunden traten auch im Jura und vom Simmen- bis zum Emmental erste Gewitter auf.

In der Folge breiteten sich die Schauer auf praktisch alle Gebiete der Schweiz aus, insbesondere nördlich der Alpen lokal auch mit starken Gewittern. Im Laufe des Abends liess die Blitzaktivität nach und die Schauer breiteten sich eher flächig aus. Die intensivsten Niederschläge fielen in Teilen der Genferseeregion, des Berner Seelandes, am Voralpenrand, sowie im Raum Will bis Thurgau-Schaffhausen mit lokal 30 bis 50, im Jura bis 60 mm. Die Schneefallgrenze lag während der ganzen Phase über 3000 Meter, so dass praktisch der ganze Niederschlag zum Abfluss gelangte.

Die Kaltfrontphase

Fast im nahtlosen Übergang folgte aus Nordwesten in der Nacht zu Montag (10.06.2024) die Kaltfront und führte zu einem Luftmassenwechsel. Die damit verbundenen Niederschläge traten entsprechend in der Fläche einheitlicher auf, als in der feuchtwarmen, labilen Gewitterluft. An der Vorderkante der Kaltfront wurde die vorangehende Luftmasse zwar verdrängt, aber auch vermischt was zu recht markanten Niederschlagsmengen führte. So wurden am Voralpenrand und im angrenzenden Mittelland noch verbreitet 10 bis 20, lokal bis 30 mm registriert. Die Schneefallgrenze sank während dieser Phase auf 2400 bis 2600 Meter.

Schliesslich trocken und gebietsweise sonniger

Am Montagvormittag liessen die Schauer auch in den Voralpen und Alpen nach. Zurück blieb ausgedehnte, aber zunehmend flacher werdende Quellbewölkung, welche vor allem in den Voralpen den Himmel bedeckte. Über der Quellbewölkung oberhalb von etwa 3300 Metern wurde es weitgehend wolkenlos. Im Flachland, vor allem gegen Westen hin, sowie in den inneren Alpentälern setzte sich mehr und mehr die Sonne durch. Die Temperaturen erreichten bis am frühen Nachmittag im Norden kaum mehr als 17 bis 21 Grad und lagen somit deutlich unter den Vortageswerten. Die Alpensüdseite blieb in der wärmeren Luftmasse mit Tageshöchsttemperaturen bis 26 Grad.