Inhaltsbereich

Kalt, Dauerregen und Schnee - das ist die Bilanz der letzten zwei Tage
MeteoSchweiz-Blog | 01. Juni 2024
13 Kommentare

In den Voralpen der Zentral- und Ostschweiz regnete es in den letzten zwei Tagen in Strömen. Bis zu 120 mm wurden gemessen. Zum Glück ging der Niederschlag in den Bergen zum Teil als Schnee nieder, so dass nicht alles sofort zum Abfluss kam.

Der anhaltende Regen liess einige Gewässer über die Ufer treten, wie hier die Limmat bei Oetwil an der Limmat. (Bildquelle: Meteomeldungen/App)
Der anhaltende Regen liess einige Gewässer über die Ufer treten, wie hier die Limmat bei Oetwil an der Limmat. (Bildquelle: Meteomeldungen/App)
  • Wetter

Fussbereich

Top Bar Navigation

Alle Schweizer Bundesbehörden

Servicenavigation

Der grosse Regen ging heute in den zentralen und östlichen Landesteilen zu Ende. In den Regionen, welche eine Regenwarnung der Stufe 3 erhalten hatten, fielen verbreitet 60 bis 100 mm Niederschlag.

Die grössten Mengen wurden in einem Streifen von der Zentralschweiz bis zu den Bergregionen der Ostschweiz und dem Prättigau gemessen. Dies entspricht dort ungefähr der Hälfte der üblichen Mai-Niederschläge. Die Niederschlagsverteilung spiegelt auch schön die Wetterlage wider: Das Tief lag östlich von uns, deshalb regnete es im Osten mehr als im Westen. Zudem staute sich die Luft von Norden her an den ersten Bergketten, weshalb besonders die Voralpen verregnet wurden.
Die grössten Mengen wurden in einem Streifen von der Zentralschweiz bis zu den Bergregionen der Ostschweiz und dem Prättigau gemessen. Dies entspricht dort ungefähr der Hälfte der üblichen Mai-Niederschläge. Die Niederschlagsverteilung spiegelt auch schön die Wetterlage wider: Das Tief lag östlich von uns, deshalb regnete es im Osten mehr als im Westen. Zudem staute sich die Luft von Norden her an den ersten Bergketten, weshalb besonders die Voralpen verregnet wurden. (MeteoSchweiz)

Die gemessenen Regenmengen sind zwar eindrücklich, aber noch weit von Rekordwerten entfernt. In vielen Regionen der Zentral- und Ostschweiz liegen die höchsten 48-Stundensummen im Bereich von 150 bis 250 mm.

Die Wetterlage ist bekannt für ihr Unwetterpotential

Das graue, nasskalte Wetter der letzten Tage verdanken wir einem sogenannten Vb-Tief. Damit wird ein Tief bezeichnet, welches vom Golf von Genua über die Alpen nach Norden zieht. Diese Wetterlage ist berüchtigt. Viele der schweren Hochwasserlagen auf der Alpennordseite gehen auf ihr Konto, auch wenn natürlich bei weitem nicht alle Vb-Tiefs unwetterartigen Regen auslösen.

Übrigens, das V im «Vb» ist eine römische 5, ausgesprochen wird diese Wetterlage somit als «Fünf-b Tief».

Das anhaltend nasse Wetter ist ein Frust für Gärtner und Landwirte. Auf diesen Garten in Zug schüttete es in den letzten zwei Tage mehr als die Hälfte des üblichen Mainiederschlages. Wenigstens dürfte das Schneckenproblem vorübergehend gelöst sein
Das anhaltend nasse Wetter ist ein Frust für Gärtner und Landwirte. Auf diesen Garten in Zug schüttete es in den letzten zwei Tage mehr als die Hälfte des üblichen Mainiederschlages. Wenigstens dürfte das Schneckenproblem vorübergehend gelöst sein (Bildquelle: Meteomeldungen/App)

In den Bergen kehrte nochmals Winter ein

Die herangeführte Luft war ziemlich kalt, was bezüglich Abfluss positiv war, da der Niederschlag oberhalb von 1500 bis 2000 Metern als Schnee fiel. Somit kommt dieses Wasser erst mit Verzögerung zum Abfluss.

Die Neuschneemengen lassen sich dabei sehen. Gemäss SLF fielen oberhalb von 2500 Metern verbreitet 30 bis 60 cm Schnee. In diesen Höhen liegt aktuell vielerorts 160 % der durchschnittlichen Schneemengen. Dies sind erstmals gute Neuigkeiten für die Gletscher. Wichtiger jedoch als die Schneedecke am Ende des Frühlings ist für sie der Witterungsverlauf im Sommer.

Durch die Schneefälle stieg auch die Lawinengefahr oberhalb von rund 2500 Metern auf die Stufe 3. (Mehr Informationen dazu finden Sie hier.

In vielen Bergregionen wurde es noch einmal winterlich weiss, wie hier in Hasliberg/BE. Lange wird sich der Schnee dort allerdings nicht halten. Das Wetter bleibt zwar noch unbeständig, aber es wird auch in der Höhe wieder milder
In vielen Bergregionen wurde es noch einmal winterlich weiss, wie hier in Hasliberg/BE. Lange wird sich der Schnee dort allerdings nicht halten. Das Wetter bleibt zwar noch unbeständig, aber es wird auch in der Höhe wieder milder (Bildquelle: Meteomeldungen/App)

Flüsse reagieren verzögert

Auch wenn der Starkregen zu Ende gegangen ist, dauert die Hochwassersituation noch etwas an. Bei den meisten Flüssen gehen die Pegel langsam zurück, die der Seen werden jedoch in den nächsten Tagen noch ansteigen. Mehr Information dazu finden Sie auf der Seite des BAFU.

Entspannung in Sicht an den Fliessgewässern. An den grossen Flüssen geht das Wasser langsam zurück. Die Pegel von einzelnen Bächen und kleineren Flüssen können in den nächsten Tagen bei kräftigen Schauern oder Gewittern jedoch nochmals kurzzeitig ansteigen. Im Bild die Töss bei Winterthur.
Entspannung in Sicht an den Fliessgewässern. An den grossen Flüssen geht das Wasser langsam zurück. Die Pegel von einzelnen Bächen und kleineren Flüssen können in den nächsten Tagen bei kräftigen Schauern oder Gewittern jedoch nochmals kurzzeitig ansteigen. Im Bild die Töss bei Winterthur. (Meteomeldungen/App)

Es regnet allmählich wieder wärmer

In den nächsten Tagen bleibt das Wetter unbeständig. Flächig werden jedoch nicht mehr grosse Regenmengen erwartet, lokal bringen jedoch Schauer oder ein Gewitter nochmals kräftige Niederschläge. Insgesamt geht der Trend aber langsam Richtung mehr Sonne und höheren Temperaturen.

Wer genau hinschaut, findet auch Regenwetter schön. Für alle jedoch, die diese Art von Schönheit langsam satthaben, gibt es gute Neuigkeiten.
Wer genau hinschaut, findet auch Regenwetter schön. Für alle jedoch, die diese Art von Schönheit langsam satthaben, gibt es gute Neuigkeiten. (Bildquelle: Meteomeldungen/App)

Gegen das nächste Wochenende hin gehen sogar viele Modellberechnungen von sommerlich schwül-warmem Wetter aus. Wer weiss, vielleicht wünschen sich Einige in genau einer Woche bereits wieder ein kühlendes Gewitter. Dieser Wunsch könnte dabei durchaus in Erfüllung gehen, denn es wird zwar wärmer, aber wahrscheinlich auch gewittriger.