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Kalt, Dauerregen und Schnee - das ist die Bilanz der letzten zwei Tage

MeteoSchweiz-Blog | 01. Juni 2024
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In den Voralpen der Zentral- und Ostschweiz regnete es in den letzten zwei Tagen in Strömen. Bis zu 120 mm wurden gemessen. Zum Glück ging der Niederschlag in den Bergen zum Teil als Schnee nieder, so dass nicht alles sofort zum Abfluss kam.

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Der grosse Regen ging heute in den zentralen und östlichen Landesteilen zu Ende. In den Regionen, welche eine Regenwarnung der Stufe 3 erhalten hatten, fielen verbreitet 60 bis 100 mm Niederschlag.

Die gemessenen Regenmengen sind zwar eindrücklich, aber noch weit von Rekordwerten entfernt. In vielen Regionen der Zentral- und Ostschweiz liegen die höchsten 48-Stundensummen im Bereich von 150 bis 250 mm.

Die Wetterlage ist bekannt für ihr Unwetterpotential

Das graue, nasskalte Wetter der letzten Tage verdanken wir einem sogenannten Vb-Tief. Damit wird ein Tief bezeichnet, welches vom Golf von Genua über die Alpen nach Norden zieht. Diese Wetterlage ist berüchtigt. Viele der schweren Hochwasserlagen auf der Alpennordseite gehen auf ihr Konto, auch wenn natürlich bei weitem nicht alle Vb-Tiefs unwetterartigen Regen auslösen.

Übrigens, das V im «Vb» ist eine römische 5, ausgesprochen wird diese Wetterlage somit als «Fünf-b Tief».

In den Bergen kehrte nochmals Winter ein

Die herangeführte Luft war ziemlich kalt, was bezüglich Abfluss positiv war, da der Niederschlag oberhalb von 1500 bis 2000 Metern als Schnee fiel. Somit kommt dieses Wasser erst mit Verzögerung zum Abfluss.

Die Neuschneemengen lassen sich dabei sehen. Gemäss SLF fielen oberhalb von 2500 Metern verbreitet 30 bis 60 cm Schnee. In diesen Höhen liegt aktuell vielerorts 160 % der durchschnittlichen Schneemengen. Dies sind erstmals gute Neuigkeiten für die Gletscher. Wichtiger jedoch als die Schneedecke am Ende des Frühlings ist für sie der Witterungsverlauf im Sommer.

Durch die Schneefälle stieg auch die Lawinengefahr oberhalb von rund 2500 Metern auf die Stufe 3. (Mehr Informationen dazu finden Sie hier.

Flüsse reagieren verzögert

Auch wenn der Starkregen zu Ende gegangen ist, dauert die Hochwassersituation noch etwas an. Bei den meisten Flüssen gehen die Pegel langsam zurück, die der Seen werden jedoch in den nächsten Tagen noch ansteigen. Mehr Information dazu finden Sie auf der Seite des BAFU.

Es regnet allmählich wieder wärmer

In den nächsten Tagen bleibt das Wetter unbeständig. Flächig werden jedoch nicht mehr grosse Regenmengen erwartet, lokal bringen jedoch Schauer oder ein Gewitter nochmals kräftige Niederschläge. Insgesamt geht der Trend aber langsam Richtung mehr Sonne und höheren Temperaturen.

Gegen das nächste Wochenende hin gehen sogar viele Modellberechnungen von sommerlich schwül-warmem Wetter aus. Wer weiss, vielleicht wünschen sich Einige in genau einer Woche bereits wieder ein kühlendes Gewitter. Dieser Wunsch könnte dabei durchaus in Erfüllung gehen, denn es wird zwar wärmer, aber wahrscheinlich auch gewittriger.