Die zwei Zeitperioden im Vergleich
Abbildung 3 fasst die Resultate für beide untersuchten Zeitperioden zusammen. Für die letzten gut 120 Jahre zeigt sich eine klare Zunahme der Intensität und Häufigkeit täglicher Starkniederschläge. Für die letzten gut 40 Jahre müssen die Ergebnisse nach Ereignisdauer differenziert werden. Ähnlich wie für tägliche Starkniederschläge in den letzten 120 Jahren zeigt sich eine deutliche Zunahme der Intensität bei kurzen Ereignisdauern von zehn Minuten bis sechs Stunden. Die Abnahme der Intensitäten bei täglichen und mehrtägigen Starkniederschlagsereignissen steht hingegen im Gegensatz zu den beobachteten Trends in der langen Zeitperiode. Ähnliches zeigt sich in der Häufigkeit täglicher und mehrtägiger Starkniederschlagsereignisse, die in den letzten 40 Jahren deutlich abgenommen hat. Bei kurzen Ereignisdauern bleibt die Häufigkeit unverändert.
Klimawandel und natürliche Variabilität wichtig
Die Resultate der letzten 120 Jahre entsprechen der physikalischen Erwartung, dass sich Starkniederschläge mit der zunehmenden Temperatur durch den menschengemachten Klimawandel verstärken. Der Grund: wärmere Luft nimmt mehr Feuchtigkeit auf und diese fällt früher oder später als Niederschlag zurück auf die Erde. Die Abnahme der Häufigkeit und der Intensität täglicher und mehrtägiger Starkniederschlagsereignisse in den letzten gut 40 Jahren weist allerdings darauf hin, dass der Einfluss natürlicher Variabilität durch die dominanten Wetterlagen weiterhin gross ist.
Mehr und intensivere Starkniederschläge in Zukunft – Klimaanpassung nötig
Die aktuell gültigen Klimaszenarien CH2018 zeigen, dass aufgrund der steigenden Temperaturen die Intensität und Häufigkeit von Starkniederschlag tendenziell weiter zunehmen dürften. An dieser Kernaussage wird sich in den derzeit neu erarbeiteten Klimaszenarien Klima CH2025 voraussichtlich wenig ändern. Konsequenter Klimaschutz und die Anpassung der Infrastruktur an die zu erwartenden Änderungen sind wichtige Beiträge zu einem wirkungsvollen Bevölkerungsschutz.