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Intensive gewittrige Niederschläge am Freitag

MeteoSchweiz-Blog | 11. Juli 2024
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Ab dem späteren Donnerstagnachmittag muss schweizweit mit ersten kräftigen Gewittern gerechnet werden. Am Freitag intensiviert sich die Feuchtezufuhr und es werden verbreitet intensive gewittrig durchsetzte Niederschläge erwartet. Welche Regionen voraussichtlich am meisten betroffen sind, erläutern wir im heutigen Blog.

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Erste kräftige Gewitter ab Donnerstagnachmittag

Am Donnerstag präsentierte sich das Wetter in der Schweiz tagsüber noch von seiner sonnigen und sommerlich warmen Seite. Ein Blick auf das Satelliten- und Radarbild reichte jedoch, um bereits am Vormittag zu erkennen, dass sich die Situation im Laufe des Nachmittags ändern dürfte. Mit einer mässigen Südwestströmung erreicht uns in der zweiten Tageshälfte aus Südwesten allmählich feuchtere und instabilere Luft, wodurch die Gewitterneigung zunimmt.

Am Donnerstagnachmittag und -abend liegt der Fokus insbesondere auf eher schnell ziehenden Gewittern. Aufgrund der warmen und energiereichen Luftmasse sind potentiell auch kräftige Gewitter mit Hagel, Starkniederschlag und lokal kräftigen Böen zu erwarten. In dieser ersten Phase können grundsätzlich in der ganzen Schweiz kräftige Gewitter auftreten, wobei der Schwerpunkt tendenziell aber entlang des Juras, Alpennordhangs und auf der Alpensüdseite liegen dürfte.

In diesem Zusammenhang möchten wir erwähnen, dass das Szenario, welches jeweils auf unserer Homepage oder im App im Niederschlagsloop gezeigt wird, nur eine mögliche Lösung ist. Beispielsweise existieren für Donnerstagabend nach wie vor sehr unterschiedliche Modelllösungen und nur weil die zum Zeitpunkt x dargestellte Variante beispielsweise in der Region y trockenes Wetter und am Ort z ein kräftiges Gewitter rechnet, muss das nicht zwangsläufig so zutreffen.

Erneute potentielle Unwetterlage am Freitag

Am Freitag gelangt die Schweiz in den Einflussbereich eines Tiefs über Frankreich, welches sich im Tagesverlauf Richtung Norddeutschland verlagert. Auf dessen Vorderseite intensiviert sich die Feuchtezufuhr und es wird anhaltend feuchte und instabile Luft zu uns geführt.

Bereits in den frühen Morgenstunden setzen von Westen her verbreitet intensive gewittrig durchsetzte Niederschläge ein, welche mit Unterbrüchen bis am Freitagabend anhalten werden. Aufgrund der sehr feuchten Luftmasse mit sehr hohen Werten an niederschlagbarem Wasser muss das Augenmerk am Freitag insbesondere auf die hohen Niederschlagsmengen gelegt werden. Auf der Alpennordseite werden innert 24 Stunden flächig 15 bis 30 mm, im voralpennahen Flachland sowie in den Voralpen und Alpen 30 bis 50 mm erwartet.

Die grössten Niederschlagsmengen werden auf der Alpensüdseite und im nördlich angrenzenden Mittelbünden erwartet. Auf der Alpensüdseite kommt es am Freitag wiederholt und teils anhaltend zu kräftigen, gewittrigen Niederschlägen, welche von Süden über den Alpenhauptkamm nach Graubünden übergreifen. Vom Valser Tal, über die Regionen des Hinterrheins bis ins Oberengadin ist mit Niederschlagsmengen von 50 bis 100 mm und auf der Alpensüdseite mit 80 bis 150 mm zu rechnen.

Durch eingelagerte Gewitter können in allen Regionen die oben prognostizierten Mengen gebietsweise auch höher ausfallen. Heikel sind vor allem auch die teils grossen Niederschlagsmengen innert kurzer Zeit. Insbesondere auf der Alpensüdseite sind Niederschlagsmengen von teils über 30 bis 50 mm innert einer Stunde möglich. Die Schneefallgrenze liegt zunächst bei 3600 bis 3800 Metern und sinkt bis am Freitagabend auf 3000 bis 3400 Meter.

In der Nacht auf Samstag überquert schliesslich die Kaltfront des Tiefs die Alpennordseite, wodurch aus Westen eine Wetterberuhigung erfolgt.

Mehr Informationen:

  • Aktuelle Warnungen finden Sie wie immer auf unserer Webseite unter Gefahren
  • Oder auf dem Natugefahrenportal des Bundes unter Naturgefahren.ch