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Juli mit Hochsommer in der zweiten Monatshälfte

MeteoSchweiz-Blog | 30. Juli 2024
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Bis nach der Monatsmitte zeigte sich der Juli wechselhaft mit häufigen Schauern und Gewittern und gebietsweise erneut mit Unwettern. In der zweiten Monatshälfte gab es längere heisse Perioden mit viel Sonnenschein, besonders auf der Alpensüdseite und im Wallis.

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Das landesweite Mittel der Julitemperatur beträgt aktuell 16,2 °C (Stand 29.07.2024). Damit liegt der diesjährige Juli aktuell 1,6 °C über der Norm 1991–2020. Er belegt Rang 8 in der Liste der landesweit wärmsten Julimonate seit Messbeginn 1864.

An mehreren Messstandorten in höheren Lagen stieg der Juli rund 2 °C über die Norm 1991–2020. Hier war es einer der fünf wärmsten Julimonate seit Messbeginn 1864. Locarno Monti auf der Alpensüdseite meldete mit 1,8 °C über der Norm den sechstwärmsten Juli seit Messbeginn 1901 (Stand 29.07.2024).

Der Juli ist heute in der Schweiz 3,4 °C wärmer als während der vorindustriellen Referenzperiode 1871–1900 (roter Klimatrend in Abbildung 1).

Wechselhaft bis nach der Monatsmitte

Bis am 17. brachte der Juli überwiegend wechselhaftes Wetter mit häufigen Schauern und Gewittern. Besonders trüb zeigten sich auf der Alpennordseite die ersten drei Julitage. Auf der Alpensüdseite liess sich die Sonne vor allem am 3. sowie am 6. und 7. Juli kaum blicken. Landesweit meist sonnig und sehr warm waren nur der 5. sowie der 8. und 9. Juli. Am 9. Juli stiegen die Tageshöchstwerte beidseits der Alpen über 30 °C.

Unwetter im Süden und im Engadin

Am 6. Juli setzten auf der Alpensüdseite und im Engadin ab dem Mittag Niederschläge ein, die sich ab dem Abend im Bergell und im Engadin intensivierten. Im Südtessin regnete es am kräftigsten in den Morgenstunden des 7. Juli mit Stundensummen von 20 bis 30 mm und lokal bis 60 mm.

Das Niederschlagsereignis dauerte vom Mittag des 6. Juli bis am Mittag des 7. Juli. Die Regensummen erreichten in dieser Zeit im Südtessin 200 bis 220 mm. Im Bergell lagen die gemessenen Mengen zwischen 80 und etwas über 100 mm. Das Oberengadin erhielt rund 80 mm.

Die grossen Regenmengen führten in den betroffenen Gebieten lokal zu Überschwemmungen. Strassen wurden von Geröllmassen überschüttet, mitgerissen von hochgehenden Bächen. Der Inn im Engadin führte Hochwasser. Die angerichteten Schäden waren jedoch viel kleiner als bei den verheerenden Unwettern im vergangenen Juni.

Hochsommerliche Periode

Vom 18. bis am 20. Juli war es in vielen Gebieten der Schweiz sonnig und heiss. Die Westschweiz und das Wallis erhielten bereits am 17. Juli viel Sonnenschein. Recht sonnig war gebietsweise auch der 21. Juli.

Am 18. Juli stiegen die Tageshöchstwerte auf der Alpensüdseite verbreitet auf 30 bis knapp 32 °C. Auf der Alpennordseite und im Wallis erreichten sie 28 bis knapp 30 °C. Der 19. und 20. Juli brachte beidseits der Alpen Tageshöchstwerte von 30 °C oder mehr.

Am 21. Juli blieben die Tageshöchstwerte bei weniger Sonnenschein schweizweit unter 30 °C. Der Tag endete am östlichen Alpennordhang mit kräftigen Gewitterregen. In mehreren Orten musste die Feuerwehr wegen hochgehender Bäche und vollgelaufener Keller ausrücken.

Heisses Monatsende

Auf der Alpensüdseite gab es ab dem 22. Juli bis zum Monatsende zehn Hitzetage in Folge, oft begleitet von sonnigen Verhältnissen. Als Hitzetag gilt, wenn der Tageshöchstwert 30 °C erreicht oder überschreitet. Das Hitzemaximum wurde am 22. in Biasca mit knapp über 34 °C und am 28. in Stabio mit knapp unter 34 °C gemessen.

Im Wallis stiegen die Tageshöchstwerte ab dem 26. Juli anhaltend auf 30 °C oder mehr. Die Maximalwerte erreichten am 29. in Sion 34 °C und am 27. in Visp 33,1 °C.

In der übrigen Schweiz gab es zunächst aus Nordwesten zeitweise Wolken mit regionalen Schauern, die am 22. und 24. Juli auch grössere Gebiete erfassten. Die drei folgenden Tage brachten viel Sonnenschein und am 27. auch auf der Alpennordseite verbreitet einen Hitzetag, am Abend gefolgt von Gewittern. Tags darauf drückte eine streifende Niederschlagszone die Tageshöchstwerte im Norden wieder verbreitet unter 25 °C. Die beiden letzten Julitage werden auch in Norden wieder vielerorts Tageshöchstwerte von 30 °C und mehr bringen.

Die Niederschlagsmengen im Juli

Trotz der wechselhaften Witterung mit häufigen Schauern und Gewittern bis nach der Monatsmitte, blieben die Niederschlagsmengen im Juli insgesamt in den meisten Gebieten der Schweiz unterdurchschnittlich. Reichliche Monatssummen gab es vom südlichen Tessin über das Misox und das Bergell bis ins Engadin. In Stabio im Südtessin fiel mit 309 mm mehr als das Doppelte einer durchschnittlichen Julisumme (Norm 1991−2020).

Der definitive Bericht zum Juli 2024 ist ab dem 12. August 2024 in der Rubrik Publikationen verfügbar.