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Ab dem Wochenende wird es erneut heiss

MeteoSchweiz-Blog | 09. August 2024
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Ein umfangreiches Hochdruckgebiet hat sich vom Mittelmeerraum bis nach Mitteleuropa ausgedehnt und bestimmt bis Anfang nächster Woche das Wetter in der Schweiz. Auf der Alpensüdseite ist die Hitze mittlerweile ein Dauergast. Ab dem Wochenende steigen die Temperaturen aber auch auf der Alpennordseite, wodurch sich die Hitzewelle allmählich auf weitere Regionen ausdehnen wird. Am Wochenende werden verbreitet Hitzetage erwartet und das Gewitterrisiko bleibt vorerst gering.

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Markante Hitzewelle auf der Alpensüdseite

Seit Montag, 22. Juli herrscht mittlerweile in den Niederungen des Mittel- und Südtessins eine Hitzewelle. Die Hitzewelle ist nur zeitweise durch schwache Störungen, welche besonders in den Bergen für Schauer und Gewitter sorgten, etwas abgeschwächt worden. In Lugano wurde beispielsweise zwischen dem 22. Juli und dem 6. August 16 Tage in Folge eine Tagesmitteltemperatur von über 25 Grad registriert. Diese lange Serie wurde am 6. und 7. August mit etwas weniger heisser Luft vorübergehend unterbrochen.

Die hohen Tagesmitteltemperaturen waren insbesondere den hohe Tagestiefsttemperaturen geschuldet und nicht unbedingt den Tageshöchsttemperaturen. Einerseits war die relative Luftfeuchtigkeit im angesprochenen Zeitraum ziemlich hoch und andererseits waren die Nächte aufgrund tiefer Bewölkung oftmals sehr warm, da die langwellige Abstrahlung reduziert war. Die Messstation Magadino / Cadenazzo verzeichnete am 29. Juli mit 22.3 Grad und am 30. Juli mit 22.4 Grad die zweit- und dritthöchsten Tagesminimumtemperaturen seit Messbeginn im Jahr 1959. In Lugano wurde in denselben Nächten mit jeweils 23.9 Grad die vierthöchste Tagesminimumtemperatur seit dem Jahr 1864 gemessen.

Die Tageshöchsttemperaturen lagen meist zwischen 31 und 33 Grad. Die höchste Temperatur wurde am 3. August 2024 in Biasca mit 34.6 Grad gemessen. Damit blieben die Höchstwerte aber weit von den absoluten Temperaturrekorden entfernt. Durch eine Kombination aus hoher Bodenfeuchtigkeit aufgrund der wiederholten Niederschläge der letzten Monate und der Zufuhr von relativ feuchter Luft waren die Taupunkte sehr hoch und erreichten teils bis zu 23 Grad. Die Luftmasse war demzufolge ausgesprochen schwül.

Das Hoch verstärkt sich

Am Wochenende verstärkt sich das Hochdruckgebiet und es werden nicht mehr nur auf der Alpensüdseite und in der Westschweiz Hitzetage erwartet, sondern verbreitet auch in den Niederungen der Deutschschweiz. Die Höchsttemperaturen steigen in der ganzen Schweiz auf 30 bis 35 Grad.

Aufgrund der am Wochenende auf der Alpennordseite aufkommenden schwachen Bisenströmung bleiben die Taupunkte bei uns jedoch noch tiefer als auf der Alpensüdseite, und die hohen Temperaturen damit besser verträglich. Ebenso sind die Nächte bis am Sonntagmorgen noch an den meisten Orten kühler. Während die Tiefsttemperaturen bei uns vorerst noch bei 15 bis 18 Grad liegen, sinkt die Tiefsttemperatur im Mittel- und Südtessin nicht unter 20 bis 23 Grad und in der Westschweiz nicht unter 18 bis 22 Grad.

Dies führt dazu, dass die Tagesmitteltemperatur, welche für eine Hitzewarnung herangezogen wird, bei uns in der Deutschschweiz frühestens am Sonntag gebietsweise den Schwellenwert von 25 Grad überschreiten könnte.

Die heute Freitag ausgegebenen Hitzewarnungen beschränken sich darum vorerst noch auf die Westschweiz, das Wallis und die Alpensüdseite. Für die Niederungen des Mittel- und Südtessins sowie des Misox wurde die Warnung ab Samstag sogar auf Stufe 4 angehoben. Es wird erwartet, dass die Tagesmitteltemperatur ab Samstag in diesen Regionen für mindestens drei Tage über 27 Grad liegen wird.

Bis Anfang nächster Woche werden die Nächte aber auch in der Deutschschweiz allmählich wärmer. Es ist davon auszugehen, dass die bestehenden Hitzewarnungen deshalb bald auf die gesamte Schweiz ausgeweitet werden müssen.