Wärmestrahlung ist allgegenwärtig. Jeder Gegenstand strahlt Wärme ab, umso stärker, je höher seine Temperatur ist. Aus diesem Grund fühlt es sich vor einer warmen Hauswand oder auf einer heissen Strasse im Sommer besonders heiss an. Im Alltag verwechseln aber viele diese Wärme mit der Lufttemperatur. Dabei handelt es sich um zwei völlig verschiedene «Wärmen». Der Unterschied ist bei einem Feuer zu erkennen: Neben einem Feuer fühlt es sich auch mitten im Winter warm an. Dies, obwohl die warme Luft – erkennbar am darin enthaltenden Rauch – nach oben abzieht. Das Wärmegefühl kommt also nicht von der Luft, sondern von Wärmestrahlung. Dass es sich um Strahlung handelt, zeigt sich auch, wenn man beide Hände vor das Gesicht hält. Nun werfen die Hände einen «Schatten» ins Gesicht, was sofort spürbar ist. In einer Sauna dagegen hilft die Hände vor das Gesicht halten nichts. Die Luft ist vor und hinter der Hand genau gleich heiss.
Die Wahl des richtigen Schattens
Mit dem Wissen des Unterschiedes zwischen warmer Luft und Wärmestrahlung wird auch klar, wieso es im Schatten eines Sonnenstorens heisser ist als im Schatten eines Baumes: Der Sonnenstoren heizt sich stark auf und strahlt diese Wärme ab, auch nach unten. Im Volksmund heisst es dann «die Hitze staut sich unter dem Storen». In Wahrheit gibt es jedoch nicht wirklich einen Stau, sondern Wärmestrahlung. Die Blätter eines Baumes dagegen sind viel kühler als ein Sonnenstoren, entsprechend strahlen sie auch deutlich weniger Wärme ab. Haben Sie auf einer Gartenterrasse also die Wahl zwischen einem Baum und einem Schirm, dann empfiehlt sich das Blätterdach, es sei denn, sie lieben Wärme.