Nach Angaben des europäischen Klimadienstes Copernicus verfehlte der Juli 2024 mit einer durchschnittlichen Lufttemperatur von 16,91 °C den bisherigen Rekordwert des Vorjahres nur um 0,04°C. Damit liegt der Juli 2024 0,68 °C über dem Norm 1991-2020 und geht als zweitwärmster Monat seit Beginn des ERA5-Datensatzes, der bis ins Jahre 1940 zurückgeht, ein.
Der Juli 2024 markierte das Ende eines 13-monatigen Zeitraums, in dem jeder Kalendermonat in den ERA5-Daten für den jeweiligen Monat des Jahres der wärmste war. Obwohl es sich um ein eher ungewöhnliches Ereignis handelt, gab es eine ähnliche Abfolge von monatlichen globalen Temperaturrekorden bereits 2015/2016. Zu dieser Zeit wurde das letzte starke El-Niño-Ereignis beobachtet.
Obwohl der Juli 2024 in Bezug auf die monatliche Durchschnittstemperatur nicht so warm war wie der Juli 2023, wurden im Juli dieses Jahres die beiden wärmsten Tage des ERA5-Datensatzes registriert. Die globale Tagesdurchschnittstemperatur erreichte am 22. Juli und am 23. Juli mit jeweils 17,16 °C und 17,15°C zwei noch nie zuvor gemessene Werte. Da allerdings der Temperaturunterschied von 0,01 °C im Unsicherheitsbereich des ERA5 Datensatzes liegt, kann nicht mit Sicherheit bestimmt werden, welcher der zwei Tage nun der wärmste bisher je gemessene war.
Laut dem ERA5-Datensatz war der Monat 1,48 °C wärmer als die vorindustrielle Periode von 1850 bis 1900. Damit endete eine Serie von 12 aufeinanderfolgenden Monaten, in denen eine Abweichung von +1,5 °C oder mehr gemessen wurde.
Die globale Durchschnittstemperatur für den Zeitraum August 2023 bis Juli 2024 lag damit 0,76 °C über der Norm 1991-2020 und 1,64 °C über dem vorindustriellen Niveau.
Die globale Temperaturabweichung für das laufende Jahr (Januar-Juli) für 2024 beträgt +0,70 °C im Vergleich zur Norm 1991-2020. Dies ist 0,27 °C wärmer als derselbe Zeitraum im Jahr 2023. Damit 2024 nicht das wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen wird, müsste die Temperaturabweichung in den verbleibenden Monaten des Jahres um mindestens 0,23 °C sinken – ein bisher kaum verzeichnetes Phänomen im ERA5-Datensatz.