Inhaltsbereich

Elmsfeuer und Gewitter auf der Alpensüdseite

MeteoSchweiz-Blog | 26. August 2024
4 Kommentare

In der vergangenen Nacht und heute Morgen herrschte auf der Alpensüdseite grosse Gewitteraktivität. Nebst lokal grossen Niederschlagsmengen und Hagel konnte, sozusagen als Begleiterscheinung, auch ein Elmsfeuer beobachtet werden.

  • Wetter

Fussbereich

Top Bar Navigation

Alle Schweizer BundesbehördenAlle Schweizer Bundesbehörden

Elmsfeuer an der Wetterstation Matro

Unser aufmerksamer Nachtdienstmeteorologe entdeckte heute früh auf der Webcam auf dem Matro am Windsensor der Wetterstation eine kleine, fast unscheinbare optische Erscheinung. Der Matro (2172 m) ist ein Berggipfel im Tessin, wo das Bleniotal von der Leventina abzweigt. Bei der beobachteten Erscheinung handelt es sich um ein Elmsfeuer. Dieses entsteht bei genügend grosser Spannungsdifferenz zwischen Boden und Luft, so dass es zu Entladungen kommt. Solche nötigen Spannungsunterschiede können bei gewittrigen Wettersituationen wie in letzter Nacht auf der Alpensüdseite vorkommen. Die Entladungen erscheinen als büschelförmige, blauviolette Flämmchen von einigen Zentimetern Länge. Typischerweise finden solche Entladungen an spitzen exponierten Gegenständen aus Metall statt, z.B. Schiffsmasten, Kirchtürmen oder Gipfelkreuzen.

Gewitter auf der Alpensüdseite

In der vergangenen Nacht und heute Morgen zogen wiederholt kräftige Gewitter über das Mittel- und Südtessin. Im Gegensatz zur Alpennordseite, wo gestern mit einer Kaltfront deutlich kühlere und stabilere Luft eingeflossen ist, liegt südlich der Alpen weiterhin eine warme und feuchtlabile Luftmasse. Mit südlichen bis östlichen Winden in den unteren Schichten wurden in der letzten Nacht am Fusse des Alpensüdhangs Gewitter ausgelöst. Mit den darüber liegenden südwestlichen Höhenwinden verlagerten sich die Gewitterzellen Richtung Mittel- und Südtessin.

Die hinter einander folgenden Gewitter führten in den erwähnten Regionen zu recht ergiebigen Regenfällen, teils fiel auch Hagel. Im Mitteltessin fielen gebietsweise 30 bis 50 mm Niederschlag. In Torricella wurden 52 mm gemessen, in Grancia und auf dem Monte Generoso 40 mm. Die Radaraufzeichnungen deuten zudem darauf hin, dass es regional auch deutlich mehr gewesen sein könnte, zum Teil über 100 mm.