Inhaltsbereich

Kräftige Schauer und entlang der Voralpen viel Regen

MeteoSchweiz-Blog | 17. August 2024
7 Kommentare

Tiefdruckeinfluss und eine Kaltfront aus Nordwesten sorgen am Wochenende in der Schweiz für teils kräftige Regenfälle. Am meisten Regen wird entlang der Voralpen erwartet. Dort fallen bis in die Nacht auf Montag 40 bis 70 mm, lokal 80 bis 90 mm Niederschlag.

  • Wetter

Fussbereich

Top Bar Navigation

Alle Schweizer BundesbehördenAlle Schweizer Bundesbehörden

Welche Wetterlage ist dafür verantwortlich?

Ein Tiefdruckgebiet dehnt sich am Wochenende von Frankreich zum Alpenraum und nach Norditalien aus. Dabei wird zunächst aus Südwesten, am Sonntag mit einer Kaltfront dann aus Nordwesten und schliesslich aus Norden sehr feuchte und mässig labile Luft zur Schweiz geführt. Auf seinem Weg nach Osten wird das Tief über den Alpen abgebremst und bleibt etwa einen Tag über uns liegen. Ein langsam ziehendes Tief, sehr feuchte Luft (die angehoben wird) und eine mässig labile Luftmasse (für konvektive Niederschläge): Das ist der Nährboden für kräftige, schauerartige oder gewittrig verstärkte Niederschläge, die zwischen Samstagabend und Montagfrüh erwartet werden.

Wie viel Regen wird es geben?

Am meisten Regen wird entlang der Voralpen und im angrenzenden Mittelland erwartet. Hier ist die Wahrscheinlichkeit am grössten, dass innerhalb von 24 bis 30 Stunden recht verbreitet 40 bis 70 mm Niederschlag fallen. Lokal können auch 80 bis 90 mm zusammenkommen, vor allem wenn der Regen von kräftigen Schauern oder einzelnen Gewittern durchsetzt ist. In den übrigen Gebieten der Alpennordseite gibt es 10 bis 30 mm, zu den Voralpen hin 30 bis 60 mm. Die Niederschläge verlagern sich zunächst von Südwesten nach Nordosten. Im Laufe des Sonntags wird der Regen mit zunehmender Nordwest- bis Nordströmung an die Voralpen gedrückt und staut sich dort. Die Schneefallgrenze ist hoch und sinkt langsam von 3700 Meter auf 3000 Meter.

Wo liegen die Unsicherheiten?

Wenn die sehr feuchte Luftmasse im Alpenraum grossräumig angehoben wird, sind Starkniederschläge unvermeidlich, so viel ist sicher. Was bei solchen Wetterlagen in den Vorhersagemodellen oft nicht ausreichend robust berechnet werden kann, ist der Schwerpunkt der zu erwartenden Niederschläge. Kleine Änderungen in der Grosswetterlage und in der Zugbahn des Bodentiefs können entscheidende Auswirkungen auf die Regionalisierung und die Intensität der Niederschläge sowie auf die Dauer der Stauphase am Alpennordhang haben. Entsprechend unterschiedlich sind derzeit die einzelnen Niederschlagsprognosen für die kommenden 24 bis 36 Stunden. Mal werden die grössten Niederschlagssummen in den westlichen Voralpen oder gar im angrenzenden Mittelland simuliert, mal in den zentralen Regionen oder gar in der Ostschweiz.

Ein robusteres Signal liefern die Mediane der Ensemblevorhersagen, auch wenn diese ebenfalls noch mit Unsicherheiten behaftet sind. Der in den Medianen angezeigte Niederschlagsschwerpunkt in den Voralpenregionen kombiniert mit der klimatologischen und meteorologischen Erfahrung des Prognoseteams bildeten letztendlich die Grundlage für die heutige Warnentscheidung. Wir verfolgen die weitere Wetterentwicklung aufmerksam und werden Sie natürlich an dieser Stelle auf dem Laufenden halten.