Nachdem die Wetterküche am Sonntag noch einmal zur Hochform aufgelaufen ist, verabschiedet sich der Hochsommer in dieser Woche. Die Frage ist nur wie schnell. Grund für die unsichere Wetterprognose ist ein sich abspaltendes Höhentief über Westeuropa. Je nach Lage des Tiefs wird weiterhin warme Luft aus Südwesten oder deutlich kühlere Atlantikluft zu den Alpen geführt.
Am Sonntag war der 1. September und damit der meteorologische Herbstanfang. Doch der Sommer liess sich davon nicht beeindrucken und lief noch einmal zu Hochform auf. Heisse Luft aus Südwesteuropa brachte in den Niederungen Höchsttemperaturen von 29 bis 32 Grad. An einigen Messstationen wurden neue Temperaturrekorde für den Monat September aufgestellt.
Die Luft war nicht nur heiss, sondern auch feucht, energiereich und sehr labil geschichtet. Gegen Abend löste ein Tief über Frankreich erste Gewitter aus, die sich rasch verstärkten und sich entlang der zentralen Voralpen sowie im angrenzenden Mittelland zu einem grossen Gewitterkomplex, einem mesoskaligen konvektiven System (MCS), vereinigten. Die Gewitter brachten zahlreiche kräftige Blitze, viel Regen und lokal Sturmböen. Sie breiteten sich im Laufe des Abends langsam in Richtung Hochrhein und Nordwestschweiz aus.
Inzwischen ist die wärmste Luft nach Osten abgezogen, an den grundsätzlichen Eigenschaften der Luftmasse hat sich aber bis heute wenig geändert. Nach wie vor wird aus Südwesten warme, recht feuchte und damit leicht schwüle Luft zu den Alpen geführt. Sie ist auch labil geschichtet und neigt mit dem Tagesgang und mit streifenden Störungen zeitweise zu Schauern und Gewittern.
Wie lange die sommerlich warme Luftmasse in der Schweiz bleibt, war in den letzten Tagen ziemlich unsicher. Die Temperaturprognosen für den kommenden Freitag und das kommende Wochenende schwankten stark. Grund für die unsichere Wetterentwicklung ist ein Höhentief, das sich in den nächsten Tagen über Westeuropa abspalten soll. Allerdings wird die Lage des Tiefs in den verschiedenen Modellläufen mal weiter westlich, mal weiter östlich berechnet. Solche Cut-Off Entwicklungen sind bekannt für zum Teil grössere Prognoseunsicherheiten. Je nach Lage des Tiefs wird in den nächsten Tagen weiterhin warme Luft aus Südwesteuropa oder kühlere Atlantikluft in die Schweiz gelangen.
In den vergangenen Tagen wurde das Tief zunächst weiter westlich berechnet. Dann lag das Tief vorübergehend weiter östlich und näher bei uns. Die Wetterprognosen reagierten entsprechend und korrigierten die Temperaturen deutlich nach unten. Die aktuellen Prognosen deuten eher wieder auf eine westlichere Lage des Tiefs hin. Damit dürfte das aktuell sommerliche Temperaturniveau mehr oder weniger bis zum Wochenende anhalten.
Fazit: Der Hochsommer mit Hitze und heftigen Gewittern verabschiedet sich diese Woche. Die sommerlichen Temperaturen halten sich aber nach den neuesten Prognosemodellen bis zum Wochenende.