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Der Hochnebel erinnert daran, dass es Herbst geworden ist

MeteoSchweiz-Blog | 29. September 2024
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Heute Vormittag herrschte im Mittelland und zum Teil auch in den nördlichen Alpentälern Hochnebel. Es ist dies ein untrügliches Zeichen, dass der Sommer vorbei ist und wir uns schon tief im Herbst befinden. Da der Hochnebel im Herbst und Winter im Mittelland ein häufiger Gast ist, gehen wir heute auf dieses spannende Wetterphänomen ein.

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Hochnebel - ein Phänomen hauptsächlich des Winterhalbjahres

Während Hochnebellagen im Spätherbst und im Winter oft tagelang andauern können, ist Hochnebel im Sommer nur ein sehr kurzlebiges Wetterelement. Er tritt dann etwa ein, wenn sich nach einer Nordstauphase in den unteren Luftschichten noch viel Feuchtigkeit vorhanden ist, während in der Höhe die Luft durch die Subsidenz bereits abgetrocknet wird. Unterhalb der durch die Subsidenz bedingte Inversion kann dann noch eine stratiforme Wolkenschicht in Form von Hochnebel vorhanden sein. Die hohen Sonnenstände bewirken aber eine rasche Erwärmung der bodennahen Luftschichten, was die Inversion rasch abbaut und den Hochnebel zum Verschwinden bringt.

Im Winter hingegen ist die tagsüber eingestrahlte Energie meist zu wenig hoch, um die Inversion aufzulösen. Der Hochnebel kann dann tage- manchmal sogar wochenlang halten. Einzig die Hochnebelschicht wird tagsüber etwas weniger mächtig als in der Nacht.

Hochnebel und Bise gesellen sich gern

Damit im Winter über dem Mittelland Hochnebel statt Bodennebel liegt, braucht es eine abgehobene Inversion. Diese stellt sich häufig bei nordöstlichen Winden ein. Denn dann wird die bodennahe Kaltluft gegen die Alpen gestossen und angehoben. Auch das gegen Westen hin schmaler werdende Mittelland sorgt dafür, dass die Kaltluft eher angehoben wird und sich eine Höheninversion ausbildet.

Umgekehrt ist es bei Südwestwind. Durch die bodennahe Reibung wird bei südwestlichen Winden die Luft vom Mittelland Richtung Norden evakuiert, dies vor allem im östlichen Mittelland. Eine allfällig bestehende Höheninversion wird dabei abgesenkt und es bleibt nur eine bodennahe Inversion zurück.

Hochnebelbildung in der Nacht

Hochnebel kann sich auf verschiedene Arten bilden. Häufig sorgt die Strahlungsabkühlung dafür, dass unterhalb der Höheninversion die Lufttemperatur den Taupunkt erreicht und auf diese Weise Kondensation einsetzt. Dieser Prozess erfolgt meist sehr langsam, weil sich die Atmosphäre oberhalb einer dünnen bodennahen Luftschicht, welche etwa 100 bis 200 Meter erreicht, nachts nur sehr langsam abkühlt, nämlich etwa 2 Grad innerhalb einer Winternacht.

Eine andere Art, Hochnebel zu bilden, ist die Feuchtezufuhr aus Nordosten. Die bei solchen Wetterlagen oft herrschende Bise führt aus Bayern feuchtere Luft heran, so dass Hochnebel entsteht.

Hie und da bildet sich am Abend eine Bodeninversion mit Nebel aus. Die Bise sorgt anschliessend für eine Durchmischung, so dass der Nebel in den Niederungen verschwindet, sich dafür aber unter der Höheninversion Hochnebel bildet.

Hochnebelauflösung am Tag

Hochnebelauflösung erfolgt meist tagsüber durch die positive Strahlungsbilanz an der Bodenoberfläche. Die sich erwärmende Bodenoberfläche erwärmt via sensiblen Wärmefluss die darüberliegende Luft. Wenn die Erwärmung der Luft gross genug ist, löst sich der Hochnebel auf.

Der Hochnebel kann sich auch auflösen, wenn bei Bise aus Nordosten trockenere Luft herangeführt wird. Der Hochnebel löst sich dann vor allem in der Nordschweiz auf, während in den Voralpen eine Hochnebelschicht zurückbleibt.

Hie und da löst sich der Hochnebel auch auf, wenn eine in der Höhe aufziehende Wolkenschicht die langwellige Gegenstrahlung erhöht, welche die Hochnebelschicht erwärmt und auf diese Weise auflöst.

Manchmal verschwindet der Hochnebel, wenn nach dem Abschwächen der Bise die Subsidenz bis tiefere Lagen wirksam wird. Die Hochnebelschicht wird dann durch die subsidenzbedingte Erwärmung eliminiert.

Hie und da kann in den Alpentälern auch der Föhn den Hochnebel zum Verschwinden bringen, weil dann der warme und trockene Föhn die gesamte Kaltluftschicht aus dem Alpental verdrängt. Ähnliches passiert auch im Mittelland, wenn aufkommender West- oder Südwestwind die Kaltluftschicht im Mittelland ausräumt.