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Föhn im September

MeteoSchweiz-Blog | 08. September 2024
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Der Föhn kommt jeweils im September nach der Sommerflaute wieder in Fahrt und bringt - wie beispielsweise gestern - einige interessante Wettererscheinungen. Dies ist Grund genug, im heutigen Blog auf herbstliche Föhnlagen einzugehen.

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Mit Föhn ist sommerliche Wärme bis weit in den Herbst hinein möglich

Durch den Föhn können im September in den Alpentälern bis mindestens 20. September Hitzetage verzeichnet werden. Erst gestern sorgte der warme Fallwind aus dem Süden in den Föhntälern für einem Hitzetag, wobei in Glarus mit 30.6 Grad ein neuer Rekord für den Monat September aufgezeichnet wurde. Mit den heute generell höheren Temperaturen sind sogar im Oktober Hitzetage nicht mehr ausgeschlossen. Denn am 19. Oktober 2012 konnten in Vaduz 29.0 Grad und in Altdorf immerhin auch noch 28.6 Grad verzeichnet werden.

Tropennächte können bei Föhn sogar im Spätherbst noch auftreten

Auch Tropennächte kommen im September in den Föhngebieten immer wieder einmal vor, während dies im Mittelland nur noch an wenigen Station und auch dort nur selten der Fall ist. Dabei ist noch anzufügen, dass die Nachtminima bei Föhn oft sogar deutlich über der 20 Grad-Marke liegen. So sank am 24. September 1994 die Temperatur in der Nacht in Vaduz nicht unter 25.9 Grad, auch in Altdorf war es mit minimal 23.5 Grad sehr warm.

Selten gibt es sogar im Oktober in den Föhntälern noch Tropennächte, dies im St. Galler Rheintal, im Glarnerland, im Urner Reusstal sowie im Haslital. Selbst im November sind Tropenächte möglich, wobei wiederum Vaduz mit 20.1 Grad, gemessen am 5. November 1994, hervorsticht.

Es stellt sich die Frage, weshalb speziell in der Nacht in den Föhntälern derart hohe Temperaturen gemessen werden, wie sie sonst nirgendwo in der Schweiz verzeichnet werden, auch nicht im Tessin. Mehrere Gründe sind dafür verantwortlich. Neben der warmen Luft, welche aus Süden herangeführt und bei Abstieg in die nördlichen Alpentäler zusätzlich erwärmt wird, sind noch zwei andere Gründe für die hohen Temperaturwerte verantwortlich. Zum einen ist bei Föhnlagen der Himmel oft von hoher Bewölkung überzogen, so dass auch in der Nacht die Strahlungsbilanz kaum negativ ist. Der Hauptgrund aber liegt sicher bei der hohen Windgeschwindigkeit in den Föhntälern. Dadurch kommt es zu einer starken Durchmischung der Luft, so dass die üblicherweise in der Nacht sich bildende kühle Grundschicht ausbleibt.

Der Föhn kann im September bereits recht stürmisch ein

Wie bei allen Strömungslagen ist auch beim Föhn festzustellen, dass im Hochsommer die Windgeschwindigkeiten nicht derart hoch sind wie im Winterhalbjahr. Im September treten aber bereits wieder starke Föhnereignisse auf. In den Föhntälern sind Windspitzen zwischen 110 und 120 km/h möglich, in Kammlagen - wie beim Gütsch ob Andermatt - können bis 190 km/h erreicht werden.