Tropennächte können bei Föhn sogar im Spätherbst noch auftreten
Auch Tropennächte kommen im September in den Föhngebieten immer wieder einmal vor, während dies im Mittelland nur noch an wenigen Station und auch dort nur selten der Fall ist. Dabei ist noch anzufügen, dass die Nachtminima bei Föhn oft sogar deutlich über der 20 Grad-Marke liegen. So sank am 24. September 1994 die Temperatur in der Nacht in Vaduz nicht unter 25.9 Grad, auch in Altdorf war es mit minimal 23.5 Grad sehr warm.
Selten gibt es sogar im Oktober in den Föhntälern noch Tropennächte, dies im St. Galler Rheintal, im Glarnerland, im Urner Reusstal sowie im Haslital. Selbst im November sind Tropenächte möglich, wobei wiederum Vaduz mit 20.1 Grad, gemessen am 5. November 1994, hervorsticht.
Es stellt sich die Frage, weshalb speziell in der Nacht in den Föhntälern derart hohe Temperaturen gemessen werden, wie sie sonst nirgendwo in der Schweiz verzeichnet werden, auch nicht im Tessin. Mehrere Gründe sind dafür verantwortlich. Neben der warmen Luft, welche aus Süden herangeführt und bei Abstieg in die nördlichen Alpentäler zusätzlich erwärmt wird, sind noch zwei andere Gründe für die hohen Temperaturwerte verantwortlich. Zum einen ist bei Föhnlagen der Himmel oft von hoher Bewölkung überzogen, so dass auch in der Nacht die Strahlungsbilanz kaum negativ ist. Der Hauptgrund aber liegt sicher bei der hohen Windgeschwindigkeit in den Föhntälern. Dadurch kommt es zu einer starken Durchmischung der Luft, so dass die üblicherweise in der Nacht sich bildende kühle Grundschicht ausbleibt.