In diesen Tagen erleben wir mehrere Vorstösse von polarer Kaltluft nach Süden. Mit der Abkühlung wird nicht nur die Schneefallgrenze absinken, wie gestern beschrieben, sondern die Seen verlieren auch an Wärme und werden kühler.
Nachdem am vergangenen Samstag in der Schweiz nochmals hochsommerliche Temperaturen von 26 bis 30 Grad gemessen wurden, sorgte am Sonntag eine erste markante Kaltfront für ein Ende des Spätsommers. In der eingeflossenen kühleren Luftmasse stiegen danach die Temperaturen nur noch auf 17 bis 21 Grad.
Morgen Mittwoch erfasst eine nächste Kaltfront aus Nordwesten die Schweiz. Sie steht im Zusammenhang mit einem grösseren, hochreichenden Kaltluftausbruch, welcher von Grönland her nach Mitteleuropa und bis ins westliche Mittelmeer vorstösst. Mit der Polarluft gehen die Temperaturen in den kommenden Tagen sukzessive auf rund 13 Grad zurück, und in den Bergen fällt bis in mittlere Lagen der erste Schnee (siehe dazu auch Blog von gestern).
Bis Anfang September hatten die meisten grösseren Schweizer Seen noch eine Wassertemperatur von teils über 22 Grad. Mit dem ersten Kaltlufteinbruch vom letzten Sonntag begannen die Wassertemperaturen zurückzugehen. So wies beispielsweise der Bodensee am Samstag noch fast 24 Grad auf. Ab Sonntag sanken sie stetig, heute Dienstag lagen sie je nach Seeteil bei 20 bis 22 Grad.
Ab Mittwoch werden die Wassertemperaturen noch weiter zurückgehen. Vorhersagen der EAWAG zeigen bis am kommenden Samstag einen Temperaturrückgang auf gegen 18 Grad für die meisten grösseren Schweizer Seen nördlich der Alpen.
Diesen Sommer lag die Oberflächentemperatur des Mittelmeers durchschnittlich 2 Grad über dem langjährigen Durchschnitt, in einigen Regionen, z.B. in der Adria oder an der ligurischen Küste im August bis zu 6 Grad, auch deutlich mehr. Mit dem grossen Vorstoss von Kaltluft bis ins westliche Mittelmeer morgen Mittwoch wird die Wassertemperatur dort auch zurückgehen.
In den beiden Abbildungen oben ist die Meeresoberflächentemperatur aktuell sowie berechnet für den 15. September dargestellt. Augenfällig ist die besonders die grosse Abkühlung vor der südwestfranzösischen Küste (Löwengolf). Mit dem Kaltluftausbruch nach Süden bläst ein starker Mistralwind aus dem Rhonetal auf das Mittelmeer hinaus. Er schiebt das warme Oberflächenwasser weg und aus der Tiefe steigt kälteres Wasser hoch. Aber auch in anderen Regionen des Mittelmeers findet eine Abkühlung der Meeresoberfläche um 2 bis 3 Grad statt.