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Kräftige Niederschläge dem Jura entlang, in der Nordschweiz und im Unterwallis

MeteoSchweiz-Blog | 26. September 2024
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Eine markante Warmfront erfasste im Verlaufe der Nacht aus Südwesten die Schweiz. Dahinter floss milde und sehr feuchte Meeresluft heran. Dies sorgte in einigen Teilen der Schweiz für bedeutende Niederschläge. Hauptsächlich davon betroffen waren der Jura sowie die Nordschweiz, das zentrale und westliche Mittelland, das Unterwallis sowie Teile der Alpensüdseite.

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Feuchtmilde Atlantikluft sorgt für grosse Niederschlagsmengen

Die feuchtmilde Südwestströmung bewirkte vor allem im Chablais grössere Niederschlagsmengen, dies besonders in der Region der Dents du Midi. Dort beliefen sich die Niederschlagsmengen bis am Abend auf 60 bis 80 mm, an einzelnen Stationen wurden sogar deutlich über 100 mm gemessen. Ebenfalls ergiebige Niederschläge verzeichnete das Genferseegebiet mit Mengen von 40 bis 60 mm.

Grosse Niederschlagsmengen konnten auch im Zürcher Unterland und im Kanton Schaffhausen festgestellt werden. Bis am Donnerstagnachmittag sammelten dort die Niederschlagsmesser 20 bis 40 mm.

Zum Teil starker Föhn am Alpennordhang

Die kräftige südwestliche Höhenströmung sorgte im Alpenraum eine Föhnlage. Der Föhn erreichte vor allem in den Tälern der Zentral- und Ostschweiz für Windspitzen von 70 bis 90 km/h. In Balzers FL (Station vom Wetterring Lichtenstein und Kenny Vogt) erreichte der Föhn gar Böenspitzen von 126 km/h. Diese Werte sind zwar ordentlich hoch, stellen aber für Föhnverhältnisse keine aussergewöhnlichen Werte dar.

Auch auf den Alpengipfeln machte sich die Süd- bis Südwestströmung deutlich bemerkbar. Die höchsten Böenspitze wurde dabei auf dem Piz Martegnas mit 144 km/h und auf dem Säntis mit 137 km/h notiert. Aber auch auf dem Les Diablerets, auf dem Jungfraujoch und auf dem Gütsch ob Andermatt konnten deutlich über 100 km/h aufgezeichnet werden.

Auf den Juragipfeln war der Südwestwind ebenfalls zum Teil stürmisch. Auf der La Dôle stürmte es mit 113 km/h und auf dem Chasseral blieb der Windmesser bei maximal 117 km/h stehen.

Trotz trübem Wetter mild und hohe Schneefallgrenze

Trotz der trüben Witterung war es heute besonders auf der Alpennordseite recht mild. In Basel wurden fast 20 Grad gemessen. Deutlich wärmer war es in den Föhngebieten mit deutlich über 20 Grad. In Vaduz wurde mit maximal 24.6 Grad ein Sommertag nur knapp verfehlt.

Die Schneefallgrenze lag heute infolge der milden Atlantikluft bei über 3000 Metern, was für die Jahreszeit als sehr hoch bezeichnet werden muss.

Bereits grössere Niederschläge auch auf der Alpensüdseite

Die südwestlichen Winde führten auf der Alpensüdseite staubedingt für grössere Niederschlagsmengen. Hauptsächlich davon betroffen waren das Maggia- und Verzascatal sowie die Leventina. Dort wurden verbreitet Mengen von über 40 mm aufgezeichnet. In Chironico in der mittleren Leventina konnten 74 mm und in Robiei im hinteren Bavonatal 76 mm registriert werden.

Bisher noch eher gering sind die Mengen im Bergell und im Misox. Dort dürften heute Abend aber noch 50 bis 80 mm zusammenkommen, und auch im Oberengadin sind 30 bis 60 mm zu erwarten.