Im weltweiten Mittel wurde der wärmste August im Copernicus-Datensatz ab 1979 verzeichnet, zusammen mit dem August 2023. Während der letzten vierzehn Monate war es der dreizehnte, der mehr als 1,5 °C über dem vorindustriellen Durchschnitt lag. Die Periode Juni bis August (borealer Sommer) erreichte im weltweiten Mittel ebenfalls einen neuen Temperaturrekord.
Die Augusttemperatur 2024 stieg im globalen Mittel auf 16,82 °C. Das liegt 0,71 °C über dem Durchschnitt 1991−2020. Damit wurde die Rekordwärme vom August 2023 erneut erreicht. Die Augustmonate 2023 und 2024 lagen 1,51 °C über dem vorindustriellen Durchschnitt 1850−1900.
Überdurchschnittlich hoch lag die Augusttemperatur in der Ostantarktis, in Texas, Mexiko, Kanada, Nordostafrika, Iran, China, Japan und Australien. Unter dem Durchschnitt blieb sie im äussersten Osten Russlands und in Teilen Alaskas, im Osten der Vereinigten Staaten, in Teilen des südlichen Südamerikas, in Pakistan und in der Sahelzone.
Die Anomalien der Durchschnittstemperatur über Europa sind im Allgemeinen grösser und variabler als die globalen, aber das relativ dichte Netz von Stationen auf dem alten Kontinent verringert die Unsicherheit der Schätzung.
Im europäischen Mittel lag der August 1,57 °C über dem Durchschnitt 1991−2020. Es war der zweitwärmste August im Copernicus-Datensatz ab 1979. Der Rekord-August 2022 stieg 1,73 °C über den Durchschnitt 1991−2020.
Die Augusttemperatur 2024 lag in Süd- und Osteuropa über dem Durchschnitt. In den nordwestlichen Teilen Irlands und des Vereinigten Königreichs, in Island, an der Westküste Portugals und in Südnorwegen blieben die Augustwerte jedoch unter dem Durchschnitt.
In den letzten vierzehn Monaten war der August 2024 der dreizehnte Monat, der mehr als 1,5 °C über dem vorindustriellen Durchschnitt lag. Acht Monate lagen deutlich darüber. In der Periode September 2023 bis April 2024 erreichten die Monatswerte zwischen 1,58 °C und 1,78 °C über dem vorindustriellen Durchschnitt. Um 1,5 °C über dem vorindustriellen Durchschnitt lagen die Monate Mai, Juni und August 2024 sowie der Juli und August 2023.
Aus diesem Grund und angesichts der geringen Unterschiede, die zwischen den Datensätzen der globalen Temperatur bestehen, können die hier genannten 13 Monate in anderen Datensätzen leicht unterschiedliche Werte zeigen.
Die globale Durchschnittstemperatur des borealen Sommers 2024 (Monate Juni bis August) stieg 0,69 °C über den Durchschnitt 1991−2020. Es war der wärmste borealen Sommer im Copernicus-Datensatz ab 1979. Der bisherige Rekord vom Vorjahr 2023 lag 0,66 °C über den Durchschnitt 1991−2020.
Europa verzeichnete mit 1,54 °C über dem Durchschnitt 1991−2020 den wärmsten Sommer im Copernicus Datensatz ab 1979. Er übertraf den bisherigen Sommer-Rekord von 2022 um 0,20 °C. Die Sommertemperatur stieg in Südosteuropa und Nordskandinavien deutlich über den Durchschnitt 1991−2020. In Island und Irland, im nördlichen Vereinigten Königreich und in Südnorwegen blieb die Sommertemperatur hingegen unter dem Durchschnitt.
Die globale Durchschnittstemperatur für das laufende Jahr 2024 (Januar bis August) liegt 0,70 °C über dem Durchschnitt 1991−2020. Das ist für diesen Zeitraum der höchste Wert im Copernicus Datensatz ab 1979. Er liegt 0,23 °C über dem Vergleichswert des Rekordjahres 2023.
Die durchschnittliche Anomalie für die verbleibenden Monate dieses Jahres müsste um mindestens 0,30 °C sinken, damit das Jahr 2024 nicht wärmer wird als das Jahr 2023. Das ist im gesamten von Copernicus verwendeten Datensatz noch nie vorgekommen. Somit wird es immer wahrscheinlicher, dass das Jahr 2024 das wärmste Jahr im Copernicus Datensatz ab 1979 werden wird.
Die Copernicus Mitteilung zum August und zum Sommer 2024 ist in englischer Sprache verfügbar.
Die Schweiz erlebte den zweitwärmsten August seit Messbeginn 1864. Im Süden und in den Bergen wurden die Augustrekorde von 2003 vereinzelt wieder erreicht oder überschritten. Lokal wurde der zweitsonnigste August seit Messbeginn verzeichnet. Einzelne Messtandorte mit längeren Messreihen meldeten den niederschlagsärmsten August seit Messbeginn. Heftige Gewitterregen verursachten örtlich grosse Schäden.
Die Schweiz registrierte den sechstwärmsten Sommer seit Messbeginn 1864. Er brachte einige schwere Unwetter mit grossen Schäden und Verlusten an Menschenleben. Der Sommer begann mit einem trüben und regional nassen Juni. Der Juli erreichte überdurchschnittliche Wärme. Der Sommer endete mit dem landesweit zweitwärmsten August. Die drei Sommermonate zusammen brachten verbreitet unterdurchschnittliche Niederschlagsmengen. Die Summe der Sonnenscheindauer von Juni bis August bewegte sich in der ganzen Schweiz im Bereich der Norm 1991−2020.
Die umfassenden Berichte zum August und zum Sommer 2024 in der Schweiz sind in der Rubrik Publikationen zu finden.