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Im gestrigen Blog haben wir erklärt, wie man den Nebelobergrenze diagnostizieren kann. Heute widmen wir uns der Vorhersage der Nebelobergrenze.

Wetter
Im gestrigen Blog haben wir erklärt, wie man den Nebelobergrenze diagnostizieren kann. Heute widmen wir uns der Vorhersage der Nebelobergrenze.
Die Nebel- und Hochnebelprognose umfasst unter anderem die räumliche Verteilung und deren zeitliche Veränderungen. Für einen bestimmten Standort heisst das, löst sich der Nebel auf, und falls ja, wann? Ein wichtiger Aspekt der Hochnebelprognose ist ausserdem seine Obergrenze vorherzusagen.
Weil Nebel oder Hochnebel häufig bei stabilem Hochdruckwetter auftritt ist die Persistenz eine hilfreiche Vorhersagemethode. Persistenz heisst einfach, die Nebelobergrenze morgen ist gleich wie heute. Diese gute erste Abschätzung kann anschliessend weiter verfeinert werden, indem kleine Unterschiede in der Grosswetterlage berücksichtigt werden, zum Beispiel Änderungen in der vorherrschenden Strömung. Der Vorteil der Persistenzmethode ist, dass eine Vorhersage möglich ist auch wenn das numerische Wettervorhersagemodell die aktuelle Lage nicht gut im Griff hat.
Ein wichtiger Faktor ist der Wind in der Nebelschicht. Mit Bise wird der Hochnebel angehoben wegen der Verengung des Mittellandbeckens gegen Westen hin. Umgekehrt sinkt bei einer Südwestströmung die Nebelobergrenze mit der Zeit ab. Ob Bise oder Südwestwind herrscht lässt sich anhand der Druckdifferenz zwischen Payerne (PAY) und Strassburg (STR) beschreiben. Eine positive Differenz bewirkt im Schweizer Mittelland eine Südwestströmung, eine negative dagegen Bise. Bereits in den 70er Jahre wurde dieser Zusammenhang zwischen der Druckdifferenz PAY - STR und der sich einstellenden Hochnebelobergrenze statistisch untersucht und von H. W. Courvoisier beschrieben.
Die Druckdifferenz zwischen Payerne und Strassburg lässt sich auch aus den Modellfeldern ablesen und als zeitlicher Verlauf darstellen. Somit bekommt man einen Überblick über die zu erwartende Entwicklung der Hochnebelobergrenze.
Die Prognose der Hochnebelobergrenze mit Hilfe der Druckdifferenz Payerne - Strassburg ist eigentlich ein Umweg, hat sich in der Praxis jedoch bewährt.
Wie gestern beschrieben lässt sich die aktuelle Hochnebelobergrenze durch die Höhe der Temperaturinversion bestimmen. Die ICON Modellkette liefert uns auch prognostizierte Temperaturprofile, die uns direkt die Hochnebelobergrenze anzeigen. In den untenstehenden Abbildungen sind die prognostizierten Temperaturprofile für heute Dienstag, morgen Mittwoch, sowie für Samstag jeweils 15 UTC dargestellt.
Mit sehr schwachem Wind lag heute die Inversion bei knapp 800 Metern. Im Verlauf der nächsten Tage steigt als Folge der aufkommenden Bise die Inversion und damit die Hochnebelobergrenze sukzessive an, wobei die Unsicherheit ab Freitag deutlich zunimmt.