Der September 2024 erreichte im globalen Mittel 16,17 °C. Das liegt 0,73 °C über dem Durchschnitt 1991−2020. Ebenso warm war der August 2023. Der September 2024 lag 1,54 °C über dem vorindustriellen Durchschnitt 1850−1900. Es war der 14. Monat innerhalb der letzten 15 Monate, in dem das globale Mittel 1,5 °C über dem vorindustriellen Niveau lag.

Deutlich über dem Durchschnitt lag die Septembertemperatur in Kanada sowie in den zentralen und westlichen Vereinigten Staaten und in Südamerika, wo Dürren und Waldbrände häufig waren. Auch China registrierte eine überdurchschnittlich hohe die Septembertemperatur. Südkorea erlebte den wärmsten September seit Messbeginn 1973. Japan meldete den zweitwärmsten September. Messbeginn war hier 1898. Australien verzeichnete den viertwärmsten September seit Beginn der Aufzeichnungen 1910. In Nordostafrika kam es zu Hitzewellen, vor allem in Ägypten. Überdurchschnittlich hohe Septemberwerte gab es auch über der Ostantarktis.
Umgekehrt wurden in Teilen der Sahelzone und des südlichen Afrikas, entlang der Ostküste der Vereinigten Staaten und in Teilen Zentralasiens unterdurchschnittliche Temperaturen gemessen. In der Westantarktis herrschten Temperaturen, die weit unter dem Durchschnitt lagen.
Die Septembertemperatur lag vor allem in Ost- und Nordosteuropa deutlich über dem Durchschnitt 1991−2020. Finnland erlebte den wärmsten September seit Beginn der Messungen im Jahr 1915, zusammen mit dem September 2023. In Litauen stieg der September 4 °C über den Durchschnitt 1991−2020, ein neuer Rekord. Messungen sind hier bis 1778 zurück verfügbar (Standort Vilnius). Lettland erlebte den wärmsten September seit 1924.
Am 4. September verzeichnete Schweden mit einem Tagesmaximum von 31,1 °C in Helsingborg und in Lund den heissesten Tag für den Monat September. Am 5. September hat Norwegen zum ersten Mal in seiner Messgeschichte einen Hitzetag registriert. In Ätne stieg das Tagesmaximum auf 30,6 °C.
In Italien und im östlichen Mittelmeerraum brachte der September leicht überdurchschnittliche Monatswerte.
Im Gegensatz dazu blieb die Septembertemperatur in weiten Teilen Westeuropas unter dem Durchschnitt 1991−2020, so im grössten Teil der iberischen Halbinsel, in Frankreich, in der Schweiz und in Island. Im Vereinigten Königreich und in Irland wurden leicht unterdurchschnittliche Septemberwerte gemessen.
Im europäischen Mittel lag der September 1,74 °C über dem Durchschnitt 1991−2020. Es war der zweitwärmste September im Copernicus-Datensatz ab 1979. Der Rekord-September 2023 brachte im europäischen Mittel 2,51 °C über dem Durchschnitt 1991−2020.

Im globalen Mittel liegt die Temperatur im laufenden Jahr von Januar bis September 0,71 °C über dem Durchschnitt 1991−2020. Das liegt 0,19 °C über der Januar-September Periode im Jahr 2023, dem derzeit wärmsten Kalenderjahr.
In Abwägung der starken positiven globalen Temperaturanomalien, die in der zweiten Hälfte des Jahres 2023 beobachtet wurden, und des Übergangs zu La-Niña-Bedingungen, der in den kommenden Monaten kühlere Bedingungen bringen dürfte, ist zu erwarten, dass sich der Unterschied zwischen 2024 und 2023 bis Ende des Jahres verringern wird.
Dennoch würde eine durchschnittliche Anomalie von nur 0,30 °C für die verbleibenden Monate dieses Jahres reichen, dass das Jahr 2024 wärmer wird als 2023. Mit anderen Worten, die durchschnittliche Anomalie für den Zeitraum Oktober bis Dezember 2024 müsste um mindestens 0,41 °C abnehmen, damit das Jahr 2024 nicht wärmer als 2023 wäre. Ein Rückgang dieser Grössenordnung von Oktober bis Dezember ist im ERA5-Datensatz, der im Jahr 1940 beginnt, noch nie aufgetreten. Der grösste Rückgang betrug 0,25 °C im Jahr 1998. Es ist daher so gut wie sicher, dass das Jahr 2024 wärmer als 2023 und damit das wärmste Kalenderjahr seit Beginn der Aufzeichnungen wird.

Im September 2024 fielen in weiten Teilen Europas überdurchschnittliche Regenmengen. Mitte September löste das Unwettertief Boris in Mittel- und Osteuropa sowie in Italien extreme Regenfälle aus. In den betroffenen Gebieten gab es Überschwemmungen mit massiven Schäden und auch Todesopfern.
Das Unwettertief entwickelte sich gegen Ende der zweiten Septemberwoche als mächtiges Tiefdruckgebiet über dem westlichen Mittelmeer, wo überdurchschnittliche Temperaturen die Verdunstung grosser Wassermengen begünstigten, die dann nach Mitteleuropa und Osteuropa transportiert wurden. Auf seinem Weg nach Nordosten wurde das Unwettertief von Hochdruckgebieten blockiert, was dazu führte, dass der Niederschlag mehrere Tage anhielt.

Die Copernicus Mitteilung zum September 2024 ist in englischer Sprache verfügbar.
Die Septembertemperatur bewegte sich in der Nordwestschweiz, im zentralen und östlichen Mittelland sowie in den tieferen Lagen der Alpensüdseite vielerorts zwischen 0,1 und 0,4 °C über der Norm 1991−2020. Ganz vereinzelt gab es Werte von 0,6 °C über der Norm. In den übrigen Gebieten blieb die Septembertemperatur meist 0,2 bis 0,7 °C unter der Norm. In Gipfellagen gab es auch Werte von mehr als 1 °C unter der Norm. Das landesweite Mittel der Septembertemperatur lag 0,5 °C unter der Norm 1991−2020.

Die Niederschlagssummen erreichten im September verbreitet überdurchschnittliche Werte. In einem Band, das sich vom Genfersee und dem Wallis über das Mittelland bis in die Region der Kantone Zürich und Schaffhausen erstreckte, summierten sich die Monatssummen vielerorts auf 140 bis 190 % der Norm 1991−2020. Lokal stiegen die Werte auch über 200 % der Norm. Einzig im Gebiet zwischen dem Vorder- und dem Hinterrheintal sowie im westlichen Tessin blieben die Monatssummen leicht unterdurchschnittlich.

Der umfassende Überblick zum September 2024 in der Schweiz ist in der Rubrik Publikationen zu finden.