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Zähe Bewölkung bestimmte auch heute noch das Wetter im Osten

MeteoSchweiz-Blog | 05. Oktober 2024
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Das kräftige Höhentief über Österreich verlagerte sich im Tagesverlauf allmählich ostwärts. Damit schwächten sich seine Auswirkung auf das Wetter in der Schweiz allmählich ab. Dennoch verblieb der Osten der Schweiz im Zustrom von recht feuchter Luft, wie im heutigen Blog näher beschrieben wird.

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Höhentief verlagerte sich allmählich nach Osten - Subsidenz trocknete Luft in der Höhe zunehmend ab

Das sich über Österreich befindende Höhentief verlagerte sich allmählich weiter nach Osten. Die über der Schweiz herrschende nördliche Höhenströmung geriet daher in eine Absinkbewegung, welche auch Subsidenz genannt wird. Absinkende Luft wird stets abgetrocknet, was die Bewölkung auflöst. Die Subsidenz wirkt fast immer in den mittleren Atmosphärenschichten um 5000 Meter am stärksten, während sie in den unteren Luftschichten deutlich schwächer ausgeprägt ist. Deshalb kann die Abtrocknung stets zuerst in grösserer Höhe bemerkt werden, wie dies auch heute wieder der Fall war.

In den westlichen Landesteilen wirkte die Subsidenz bereits länger und stärker, so dass die Luft bis in tiefere Lagen als im Osten abgetrocknet war. So lag Bewölkungsobergrenze beispielsweise im Berner Oberland um die Mittagszeit bei 2200 Metern, während sie sich im Oberengadin noch bei über 3300 Metern befand.

Die Bise liess in der Westschweiz allmählich nach

In den vergangenen Tagen blies die Bise im Genferseegebiet mit Böenspitzen von 50 km/h recht kräftig, während sie heute mit maximal 35-40 km/h deutlich schwächer war. Demgegenüber war sie auf den Gipfel des westlichen Juras heute während Nacht am stärksten, konnten doch auf der La Dôle Windspitzen von 80 km/h registriert werden.

Es kommt oft vor, dass die Bise auf der La Dôle bei Höheninversionen auf rund 2000 Metern sehr stark ist. Der Grund für dieses Verhalten liegt darin, dass die Bise häufig vom Mittelland her den Jura überquert. Die Querschnittsfläche zwischen den auf ca. 1600 Metern gelegenen Jurakreten und der Inversionsuntergrenze ist geringer als über dem Mittelland, entsprechend ist die Windgeschwindigkeit über dem Jura höher als im dem Jura vorgelagerten Mittelland. So sind auf den Kreten des westlichen Juras Böenspitzen von über 100 km/h bei Bise keine Seltenheit, in Extremfällen wurden 150 km/h schon überschritten.

Meist sonniges Wetter auf der Alpensüdseite

Nachdem in den zwei letzten Tagen trotz Nordwind auch auf der Alpensüdseite infolge mittelhoher Bewölkung die Sonne kaum zu sehen war, stellte sich das für Nordwind typisch sonnige Wetter wieder ein. Der Nordwind war allerdings schwach, weshalb sich im Südtessin die Grundschicht anfeuchtete. Dort waren am Vormittag einige Wolkenfelder auszumachen. Mit maximal 19 Grad war es für die Jahreszeit recht mild.