Inhaltsbereich

Hochdruckwetter - grosse räumliche und zeitliche Unterschiede der Temperatur

MeteoSchweiz-Blog | 30. November 2024
10 Kommentare

Heute lag die Schweiz unter Hochdruckeinfluss. Im Spätherbst oder Winter kommt es dabei oft zu grossen Temperaturunterschieden. Wir gehen im heutigen Meteoblog näher darauf ein.

  • Wetter

Fussbereich

Top Bar Navigation

Alle Schweizer BundesbehördenAlle Schweizer Bundesbehörden

Kräftige Inversion - oben wärmer als unten

Wie nicht selten bei herbstlichen oder winterlichen Hochdrucklagen, ist die Atmosphäre stabil geschichtet. Oft befindet sich in einer gewissen Höhe eine Inversionsschicht, in welcher die Temperatur mit zunehmender Höhe ebenfalls ansteigt. Heute lag dies Inversionsschicht zwischen etwa 1050 Metern und 1150 Metern. Diese Inversionsschicht änderte im Tageverlauf ihre Höhenlage mehrmals leicht, so dass die Temperatur im geschilderten Höhenbereich sich ebenfalls bedeutend änderte. Wurde die Inversion angehoben, sank die Temperatur um mehrere Grade, wurde die Inversionsschicht hinuntergedrückt, bedeutete dies einen markanten Temperaturanstieg.

Sonnen- und Schattenhang

Im Winter erhalten Südhänge deutlich mehr Strahlung als Nordhänge. Dies äussert sich darin, dass tagsüber an Südhängen deutlich höhere Temperaturen gemessen werden als an Nordhängen. Speziell in Tälern, welche eine West- Ost Orientierungen aufweisen, sind diese Unterschiede ausgeprägt. Wenn ein Nordhang genügend steil ist, bleibt er sogar ganztägig im Schatten. In diesen Fällen kann der Nordhang mehr als 3 Grad kälter sein als der Südhang.

Mulde und Gipfel

Eine muldenförmige Senke ist prädestiniert für Ansammlungen von Kaltluft, weil das Luftvolumen nur ein Drittel so gross ist wie in einer Ebene. Die nächtliche Abkühlung weist deshalb in der Senke viel grössere Beträge auf als in einer Ebene. Noch krasser ist der Vergleich einer Senke mit einer Gipfel- oder Hanglage. Während am Gipfel oder Hang die durch negative Strahlungsbilanz abgekühlte Luft sofort abfliesst und durch andere Luft ersetzt wird, bleibt die Luft in einer Ebene oder am Hang an Ort und Stelle liegen, so dass sie sich im Verlaufe er Nacht immer stärker auskühlt.

Falls in der Senke zusätzlich noch Schnee liegt, welcher als Isolator für den Bodenwärmestrom wirksam ist, können die Temperaturunterschiede zwischen einer Hang- oder Gipfellage und der Senke deutlich mehr als 20 Grad betragen.