Im weltweiten Mittel wurde der zweitwärmste, im europäischen Mittel der fünftwärmste Oktober im Copernicus-Datensatz ab 1979 verzeichnet. Global wärmer war nur der Oktober 2023. Laut Copernicus wird das Jahr 2024 im globalen Mittel mit grosser Wahrscheinlichkeit eine neue Rekordwärme erreichen.
Der Oktober 2024 lag 0,80 °C über dem Durchschnitt 1991−2020 und 1,65 °C über dem vorindustriellen Durchschnitt 1850−1900. Es war der 15. Monat innerhalb der letzten 16 Monate, in dem das globale Mittel 1,5 °C oder mehr über dem vorindustriellen Durchschnitt lag. Neun dieser 14 Monate, von September 2023 bis April 2024 und der Oktober 2024, lagen mit rund 1,6 °C bis 1,8 °C deutlich über dem vorindustriellen Durchschnitt.
Der Oktober zeigte sich in den meisten Gebieten der Erde wärmer als im Durchschnitt 1991−2020. Deutlich über dem Durchschnitt lag die Oktobertemperatur in der kanadischen Arktis sowie in weiten Teilen der zentralen und westlichen USA. Anfang des Monats wurden im Südwesten der USA neue Tagestemperaturrekorde für den Oktober aufgestellt.
Eine hohe Oktobertemperatur verzeichneten auch Algerien und das Nord-Tibet. Japan registrierte den wärmsten Oktober seit Messbeginn im Jahr 1898. Der Vulkan Fuji blieb so lange schneefrei wie noch nie seit Beginn der Aufzeichnungen.
Auch auf der Südhalbkugel herrschten verbreitet überdurchschnittliche Temperaturen. Australien erlebte den zweitwärmsten Oktober seit Messbeginn.
Die Oktobertemperatur lag in fast allen Gebieten Europas über dem Durchschnitt 1991−2020. Die Werte bewegten sich jedoch meist moderat über dem Durchschnitt. Im europäischen Bereich der Arktis war der Oktober hingegen deutlich wärmer als im Durchschnitt 1991−2020. Unterdurchschnittliche Oktobertemperaturen gab es vor allem in Zentralgrönland und in Island.
Im europäischen Mittel lag der Oktober 1.23 °C über dem Durchschnitt 1991−2020. Es war der fünftwärmste Oktober im Copernicus-Datensatz ab 1979. Der Rekord-Oktober 2022 brachte im europäischen Mittel 1,91 °C über dem Durchschnitt 1991−2020.
Im globalen Mittel liegt die Temperatur im laufenden Jahr von Januar bis Oktober 0,71 °C über dem Durchschnitt 1991−2020. Das liegt 0,16 °C über der Januar-Oktober Periode im Jahr 2023, dem derzeit wärmsten Kalenderjahr.
In Abwägung der starken positiven globalen Temperaturanomalien, die in der zweiten Hälfte des Jahres 2023 beobachtet wurden, und des Übergangs zu La-Niña-Bedingungen, der in den kommenden Monaten kühlere Bedingungen bringen dürfte, ist zu erwarten, dass sich der Unterschied zwischen 2024 und 2023 bis Ende des Jahres verringern wird.
Dennoch würde eine durchschnittliche Anomalie von nur 0,05 °C für die verbleibenden Monate dieses Jahres reichen, damit das Jahr 2024 wärmer wird als 2023. Es ist deshalb sehr wahrscheinlich, dass das Jahr 2024 wärmer als 2023 wird und es im globalen Mittel einen neuen Jahresrekord geben wird.
Die Copernicus Mitteilung zum Oktober 2024 ist in englischer Sprache verfügbar.
Milde und feuchte Luftmassen aus Südwesten brachten im Oktober anhaltend regnerisches und trübes Wetter. Erst am Monatsende gab es eine mehrtägige Periode mit reichlich Sonnenschein ausserhalb der Nebelgebiete.
Das landesweite Mittel der Oktobertemperatur erreichte 8,4 °C. Damit lag der Oktober 1,7 °C über der Norm 1991–2020. Das ist Rang 8 in der Liste der wärmsten seit Messbeginn 1864. Im vergangenen Jahr 2023 wurde mit 3,1 °C über der Norm der zweitwärmste, im davorliegenden Jahr 2022 mit 3,8 °C über der Norm der wärmste Oktober seit Messbeginn registriert.
Weite Gebiete der Schweiz erhielten im Oktober überdurchschnittliche Niederschlagssummen. Im Jura und in den Alpen erreichten die Werte in grösseren Gebieten über 120 %, im Wallis und auf der Alpensüdseite regional über 140 % und lokal über 160 % der Norm 1991−2020.
Die Sonnenscheindauer bewegte sich im Oktober verbreitet zwischen 50 und 80 % der Norm 1991–2020. Lokal war es der sonnenärmste Oktober seit rund 30 Jahren.
Der umfassende Überblick zum Oktober 2024 in der Schweiz ist in der Rubrik Publikationen zu finden.